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Kulturwiss.

 

 
PERSPEKTIVENWECHSEL
Herausgegeben von
Martin-M. Langner

 

Langner, Martin-M. / Parra-Membrives, Eva (Hrsg.): Das Phänomen des Schweigens in literaturhistorischer, medialer und sprachwissenschaftlicher Perspektive
(PERSPEKTIVENWECHSEL, Band 6)
ISBN 978-3-89693-738-4 (10/2019)
145 Seiten, 22 x 15 cm, 4 Abb., Kt., EUR 32,00
 
Der abschließende, dritte Band zu Phänomenen des Schweigens liegt mit dieser Publikation vor. Die drei Bände legen Grundlagen-Texte vor, wie in diesem Band den Beitrag von Raika Hane, und stellen eine Anzahl Fallstudien zusammen, die sich auf Texte aus dem Mittelalter bis zur unmittelbaren Gegenwart beziehen. Aber nicht nur das textlich abgebildete Schweigen wird in diesen Bänden thematisiert, sondern auch das in Darstellungen historischer Vorgänge enthaltene Schweigen wird damit greifbar, wie die Studien des 2. Bandes belegen. Es wurden in den Studien nicht nur Phänomene des Verschweigens, sondern auch strukturelle Prozesse des Beschweigens vor Augen geführt. Dieser dritte Band vereint Studien zu medialen, literaturhistorischen und sprachwissenschaftlichen Aspekten des Schweigens und rundet damit das Thema im Kontext der anderen beiden Bände ab.
Schweigen wird in den vorgelegten drei Bänden in vielfältigen Facetten zu einem bedeutungstragenden Aspekt gesellschaftlicher Kommunikation. Das Beschwiegene wird zu einem präsenten Teil der Welt, das nicht auf das Materielle abhebt, sondern dies erst differenzierbar und deutbar macht. Erst das Schweigen lässt verdrängte, belastende, schmerzende Prozesse spürbar werden. Keine Kommunikation kommt, so kann mit Blick auf die vorgelegten drei Bände konstatiert werden, ohne Schweigen aus. Schweigen ist demnach kein Gegensatz zum Sprechen, sondern einer der integralen Bestandteile jeder Kommunikation. Es gehört unweigerlich zu den Akten sprachlicher und kommunikativer Inszenierung.
 
Band 1 (Perspektivenwechsel. 4): Verschwiegenes, Unsagbares, Ungesagtes sagbar machen. Der Topos des Schweigens in der Literatur.
Band 2 (Perspektivenwechsel. 5): Historische und kulturwissenschaftliche Untersuchungen zum Schweigen. Phänomene des Schweigens unter historischer Perspektive.

Inhalt
 
Das Phänomen des Schweigens unter systematischer Perspektive und in medialen Kontexten
REIKA HANE: Einige Überlegungen zur Gewalt des Schweigens
ANGELO SOLLANO: Omertá. Verschwörung des Schweigens
Das Phänomen des Schweigens in literaturhistorischen Kontexten
EVA ROTHENBERGER: Von der Unsagbarkeit zur sprachlichen Fassbarkeit. Poetologische Verschiebungen zwischen der lateinischen Mariensequenz Ave praeclara maris stella und der Mariensequenz aus Muri
MARTIN-M. LANGNER: „Dafür fehlen mir die Worte“ (Schwester Hadewijch). Zur Bildhaftigkeit spätmittelalterlicher weiblicher Mystik
GUDRUN LÖRINCZ: „Das Schweigen ist keine Pause beim Reden, sondern eine Sache für sich.“
KLAUS HAMMER: Lautgedicht – Komplexbild – Ready-made. Dada und die „Sprache der stummen Dinge
Das Phänomen des Schweigens unter sprachwissenschaftlicher und didaktischer Perspektive
DANUTA KUCAŁA: From talkactiveness to silence: conceptualizing elements of the world on the basis of selected idiomatic expressions in Polish, English and Spanish languages
IRMINA MŁYNARCZYK: Thanatos. Ein schwieriges Thema in der skandinavischen und polnischen Kinderliteratur
MAGDALENA FILAR: Grammatische Korrelate der Perspektivitätsstrategien in narrativen Texten – eine kognitive Studie
MARGRIT V. ZINGGELER: Über das Schweigen. Das Verschwiegene – das Ungesagte – das Unsagbare