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Germanistik

Kulturwiss.

 

 
PERSPEKTIVENWECHSEL
Herausgegeben von
Martin-M. Langner

 

Bednarowska, Aleksandra / Kołodziejczyk-Mróz, Beata (Hrsg.): Verschwiegenes, Unsagbares, Ungesagtes sagbar machen. Der Topos des Schweigens in der Literatur
(PERSPEKTIVENWECHSEL, Band 4)
ISBN 978-3-89693-680-6 (05/2017)
251 Seiten, 22 x 15 cm, Kt., EUR 44,00
 
Schweigen ist ein kommunikativer Akt, davon gibt dieser Band in einer Reihe von grundsätzlichen Darstellungen und literaturwissenschaftlichen Fallenstudien beredtes Zeugnis. Nicht das Fehlen von Worten bezeichnet Schweigen, sondern es stellt einen Akt kommunikativer Inszenierung dar, der das Ausbleiben von Worten in der mündlichen oder schriftlichen Kommunikation dort einsetzt, wo das Schweigen stärker und vielsagender ist, als jede Formulierung. Die Ergebnisse dieses Bandes belegen eine Vielzahl vielschichtiger Strukturen, Funktionen und Bedeutungen des Schweigens.
 
Phänomene des Schweigens interdisziplinär zu diskutieren, war die Aufgabe, die sich das germanistische Institut der Pädagogischen Universität in Krakau in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus 6 Ländern gestellt hat. Dieser erste Band umfasst 19 Beiträge vorrangig aus dem literaturwissenschaftlichen Bereich.

Inhalt
 
Vorwort
 
BARBARA HINDINGER: Schweigende Männer. Zur Problematik männlicher Sprachlosigkeit in Asta Scheibs Der Austernmann oder Die Sprache des Schweigens und John von Düffels Houwelandt
KATHARINA KRÜGER: Schweigen als ‚literarische Leistung‘? Über das Verstummen Wolfgang Koeppens
ALEKSANDRA BEDNAROWSKA: Gewalt des Schweigens in Julian Stryjkowskis Erzählung Milczenie („Schweigen“)
OLGA HINOJOSA PICÓN: Die Bedeutung des Verschwiegenen im autobiografischen Werk von Lou Andreas-Salomé
AGNIESZKA SOWA: Schweigen als Element des religiösen Erlebnisses im Stunden-Buch von Rainer Maria Rilke
PRZEMYSŁAW MICHALSKI: The Significance of Silence in the Poetry of T. S. Eliot
OLGA GLEISER: Schweigen und die innere Kraft des Wortes im deutsch-russischen poetischen Dialog in der Zwischen- und Nachkriegszeit
CHRISTOPH PFLAUMBAUM: ‚Unaussprechliche Kamine‘. Zum Konflikt des Schweigens und Verschweigens bei Jean Améry
BEATA KOŁODZIEJCZYK-MRÓZ: Poetik des Schweigens – zum Roman Die größere Hoffnung von Ilse Aichinger
BARBARA SILLER: Verschwiegenes sagbar machen – Erinnerungsmedien und Anhaltspunkte für ein Übersetzen des Schweigens in Anna Rottensteiners Lithops. Lebende Steine, Bernd Schuchters Link und Lerke und Christoph W. Bauers Die zweite Fremde. Zehn jüdische Lebensbilder
ESTER SALETTA: „Es gibt eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden.“ (Koh 3,7) Der Schrei des Schweigens in Elisa Springers Texten Il silenzio dei vivi (1997, Das Schweigen der Lebenden) und L’eco del silenzio (2003, Das Echo des Schweigens)
NATASCIA BARRALE: Das verschwiegene Jüdischsein. Entpolitisierte Romane in der Adenauerzeit am Beispiel von Vicki Baums Roman stud. chem. Helene Willfüer
CARLA DAMIANO: The Embodied Archive in the NON-STOP Readings from Walter Kempowski’s Das Echolot: Performance as Catharsis?
ALESSANDRA GOGGIO: „Der Nullpunkt ist das Unsagbare“: Schweigen und Reden in Herta Müllers Roman Atemschaukel
RENATA TREJNOWSKA-SUPRANOWICZ: Literarische Aufarbeitung der Scheinheiligkeit des DDR-Regimes bei Birgit Vanderbeke und Julia Franck im Kontext der Entfremdung der Protagonisten
CHRISTIAN LUCKSCHEITER: „... mit der leblosen Materie auf gleicher Ebene stehen“ – über das Schweigen bei Jean-Marie Gustave Le Clézio
WOJCIECH MAJKA: The Earthly and the Heavenly: On Being Human
HANS-HEINO EWERS: Kindergeheimnisse. Überlegungen zu einem Zentralmotiv der phantastischen Kinderliteratur
ALEKSANDRA BUDREWICZ: Silence as Communication between Father and Daughter in Charles Dickens’s „Dombey and Son“