Wieland, Konrad: Der Fels in der Brandung. Beständigkeitsdenken und Beständigkeitsbilder im Korpus der Gedichte des Sigmund von Birken (1626-1681) (Studium Litterarum, Band
11) ISBN 3-89693-471-6 (10/2006) 384 Seiten, Ebr., EUR 45,00 Diese Arbeit wurde im Mai 2007 von der Universität Passau mit dem "Dissertationspreis des Vereins der Freunde und Förderer der Universität Passau"
als "herausragende Schrift" prämiert.
Sigmund von Birken gehört zu jenen Schriftstellern des Barock, derer man sich heute kaum mehr erinnert. Dabei
handelt es sich bei diesem Nürnberger Autor um eine der wichtigsten Persönlichkeiten dieser Literaturepoche. So wichtig von Birken für seine Zeit war, so schnell wurde er von den Literaten des 18. Jahrhunderts mit
ihrer zum absoluten Maßstab erhobenen Genieästhetik zuerst verachtet und dann vergessen. Gegenwärtig jedoch macht man sich daran, die Drucke und Handschriften Birkens kritisch zu edieren und einem breiten Publikum
wieder – und häufig sogar erstmals seit ihrer Entstehungszeit – zugänglich zu machen. Vor diesem Hintergrund wird in der Abhandlung „Der Fels in der Brandung. Beständigkeitsdenken und
Beständigkeitsbilder im Korpus der Gedichte des Sigmund von Birken (1626-1681)“ ein größerer, für das Thema charakteristischer Ausschnitt aus dem lyrischen Werk des Nürnbergers einer eingehenden und
systematisch breit angelegten Analyse unterzogen. Das Beständigkeitsdenken stellt ein Signum der Epoche dar und ist zweifellos einer der Grundpfeiler im Weltverständnis Sigmund von Birkens – es durchzieht
sein gesamtes (lyrisches) Schaffen. Die Ergebnisse der vorliegenden Analyse bieten somit einen Schlüssel zum Verständnis weiter Teile des birkenschen Œuvres. Als Textgrundlage dienen dabei nicht die wenigen,
gegenwärtig gedruckt vorliegenden Texte, sondern das weit umfangreichere, in Manuskriptform erhalten gebliebene Lyrikwerk des Dichters. Die vorliegende Analyse legt dabei besonderes Gewicht darauf, dass sie
aufgrund einer breit angelegten Erörterung der geistesgeschichtlichen Grundlagen und der Entwicklungen des Beständigkeitsdenkens von der Antike bis zum 17. Jahrhundert eine den Gegebenheiten der Zeit Rechnung
tragende Einordnung des Dichters in die Literaturlandschaft des Barock ermöglicht. Die Abhandlung zeigt darüber hinaus, in welch intensiver Weise sich Sigmund von Birken eines komplex miteinander verwobenen Arsenals
an Bildern und Motiven bedient, das bereits in der Antike wurzelt. Was dem heutigen Leser anfangs als typisch barocke – und häufig als künstlerisch wenig beachtenswerte – Bilderflut erscheint, entpuppt
sich so als ein hintergründiges, hoch ästhetisches Spiel auf mehreren semantischen Ebenen.
Inhalt Einleitung 1. indeß ich hoffen kan, daß mich Olympus werd zum Bürger nehmen an – Anmerkungen zum gegenwärtigen Forschungsstand 2. Textgrundlage I.
Ursprung und Wirkungsgeschichte des Beständigkeitsideals 1. Grundzüge der stoischen Philosophie 2. Der Neostoizismus in den Werken des Justus Lipsius 3. Neostoizismus und Christentum – Die
Rezeption des De Constantia 4. Weitere Traditionen und Überlieferungswege des Constantia-Begriffs 4.1 Augustinus, Boethius und die Überlieferung im Mittelalter 4.2 Petrarca 5.
Beständigkeitsdenken in der Gesellschaft der Frühen Neuzeit 6. Erscheinungsweisen des Beständigkeitsdenkens in der Literatur der Frühen Neuzeit 6.1 Die deutsche Dichtung zu Beginn des 17. Jahrhunderts im
Kontext europäischer Einflüsse 6.2 Martin Opitz 6.2.1 Vom Wolffesbrunnen bey Heydelberg 6.2.2 Vielguet 6.2.3 Trost-Gedichte Jn Widerwärtigkeit Deß Kriegs 6.3 Paul Fleming 6.3.1 Andacht 6.3.2 Mein
Unglück ist zu groß 6.3.3 An Sich 6.4 Andreas Gryphius 6.4.1 Einsamkeit 6.4.2 Abend 7. Ergebnisse des Teils I II. Beständigkeitsbilder und Beständigkeitsdenken bei
Sigmund von Birken 1. Birkens poetologische Grundlagen 2. Interpretationen 2.1 Makrokosmos 2.1.1 Sonne und Mond 2.1.2 Sterne 2.2 Tierwelt 2.2.1 Löwe 2.2.2 Hund 2.2.3 Biene 2.2.4
Spinne 2.2.5 Vogel 2.3 Pflanzenwelt 2.3.1 Blumen im Allgemeinen 2.3.2 Rose und Rosenbusch in religiösen Texten 2.3.3 Rose und Rosenbusch in weltlichen Texten 2.3.4 Kleeblatt 2.3.5 Bäume /
Palmbaum 2.3.6 Bäume / Birke und Eiche 2.4 Feuer und Luft 2.5 Fels, Erz, Edelstein 2.5.1 Fels, Erz und Edelstein zur Beschreibung der Eigenschaften Jesu oder des Himmelreiches 2.5.2 Die Felsenmetapher
in weltlichen Texten 2.5.3 Fels und Edelstein in der Schäferdichtung 2.5.4 Erz 2.6 Wasser 2.6.1 Quelle und Bach 2.6.2 Eis 2.6.3 Regen 2.7 Meer und Schifffahrt 2.8 Wanderung und
Pilgerreise 2.9 Kriegswesen und Kampf 2.10 Arbeitsmühen, Läuterung und Veredelung 2.11 Mythologische Figuren 2.12 Biblische Vorbilder 2.12.1 Biblische Gestalten des Alten Testaments 2.12.2 Leben
und Passion Christi 2.13 Labor optimos citat – Bildbereiche im Zusammenspiel 3. Ergebnisse des Teils II Anhänge 1. Zitierweise 2. Abkürzungen 3. Verzeichnis der verwendeten
Gedichttexte aus dem Nachlass Sigmund von Birkens 4. Literaturverzeichnis 4.1 Werke Sigmund von Birkens 4.1.1 Drucke 4.1.2 Birken-Manuskripte aus dem Nachlass (im Besitz des Pegnesischen Blumenordens,
z.Zt. im Archiv des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg) 4.2 Werke anderer Autoren des Barock 4.3 Werke anderer Autoren vor dem Barock 4.4 Werke anderer Autoren nach dem Barock 4.5 Sonstige
Primärtexte 4.6 Wissenschaftliche Literatur zu Sigmund von Birken und dessen Umfeld 4.7 Wissenschaftliche Literatur zur Renaissance und zum Barock 4.8 Sonstige wissenschaftliche Literatur 4.9 Allgemeine
Nachschlagewerke und Bibliographien Danksagung
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