Ulrich, Anne: Umkämpfte Glaubwürdigkeit.
Visuelle Strategien des Fernsehjournalismus im Irakkrieg 2003 (Neue Rhetorik, Band 9) ISBN 978-3-89693-568-7 (09/2012)
611 S., 22 x 15 cm, 53 Farbabb., 85 s/w Abb., Hardcover
Der Titel ist vergriffen.
Dieses Buch fragt nach der spezifisch visuellen Rhetorik des
Fernsehjournalismus und versteht Fernsehnachrichtenmacher als Instanzen der strategischen Selbstdarstellung, die für sich ein professionelles, seriöses und glaubwürdiges Image reklamieren. Untersucht wird dies am
Beispiel des Irakkriegs 2003, der als ein ausgesprochener Bilder- und Fernsehkrieg gilt, in dem um die Gunst der Fernsehzuschauer gerungen wurde. Die Berichterstattung von ARD, RTL, n-tv und CNN International an den
ersten Tagen des Krieges macht die feinen Unterschiede in der Image-Darstellung deutlich. Diese beziehen sich etwa auf den Auftritt von Kriegskorrespondenten als Augenzeugen, auf die Beobachtung oder Aufführung des
Kriegsgeschehens in der Liveberichterstattung oder auf die Nutzung des Studios oder des Kriegsschauplatzes als Schaubühne für die Selbstinszenierung.
Inhalt I Einführung 1. Journalistisches Ethos und televisuelle Rhetorik: Eine neue Perspektive auf die Irakkriegsberichterstattung im Fernsehen 2.
Forschungsstand 2.1 Theoriebildung: Grenzerweiterungen der Rhetorik 2.2 Untersuchungsgegenstand: Der Irakkrieg 2003 als Medienereignis 2.3 Desiderata im
Kurzüberblick II. Theoretische Grundlagen: Televisuelle Ethosdarstellung in Fernsehnachrichten 1. Der Orator: Vom Redner zum korporativen Akteur 2. Der Bote:
Fernsehnachrichten als rhetorische Gattung 3. Handlungsmacht: Die Bedingungen der Möglichkeit televisueller Ethosdarstellung im Nachrichtenfernsehen 3.1 Zur Dualität von Struktur und Handlung 3.2
Konstellationsstrukturen: Eunoia zwischen Konkurrenz und Akkomodation 3.3 Erwartungsstrukturen: Arete als Seriosität und Authentizität 3.4 Deutungsstrukturen: Phronesis als Spiegelbild journalistischer
Leitideen 3.5 Zwischenergebnis: Die komplexe Rhetorizität der Ethosdarstellung 4. Simulierte Situationsbeherrschung: Die mediale Kompetenz des Orators 4.1 Fernsehpragmatik und rhetorischer
Modus 4.2 Auftritt und Adressierung in der Face-to-face-Simulation 4.3 ‚Unpersönlicher‘ Auftritt und ‚unpersönliche‘ Adressierung 4.4 Medienereignis und kommunikative Gemeinschaft 4.5
Zwischenergebnis: Oratorkompetenz und Medienpotential 5. Das Organon: Potentiale und Formen des televisuellen Nachrichtentextes 5.1 Der televisuelle Text 5.2 Die Subtexte der
Fernsehnachrichten 5.3 Zur Formatierung der Dauerberichterstattung bei ARD, RTL, n-tv und CNN International 5.4 Zwischenfazit: Die textuelle Manifestation des Ethos 6. Fazit: Möglichkeiten der
Implementierung des televisuellen Ethos in den Fernsehnachrichten
III. Der Orator ist das Thema: Explizite Ethosdarstellung (Analyse I) 1. Die zwei Körper des Boten. Das doppelte Ethos der Benachrichtigungsinstanz 2. ‚Senderlook‘ und Sendungsdesign: Korporative
Ethosdarstellung 2.1 Senderkurzprofile von ARD, RTL und CNN International 2.2 Televisualität: Nichts als ästhetische Hyperaktivität? 2.3 Die Erde als Dreh- und Angelpunkt des Corporate Designs 2.4
Ticker, Technik und die Visualisierung von Zeit: Das Kurzprofil von n-tv 2.5 „Headlines from the frontlines“: Die korporative Haltung zum Krieg 2.6 Zwischenergebnis zur korporativen Ethosdarstellung
3. Personifizierte Glaubwürdigkeit und Zeugenschaft: Personale Ethosdarstellung 3.1 Dramatis personae 3.2 Anker in der ‚Bilderflut‘: Das Personal im Studio 3.3 Zugeschaltete Augenzeugenschaft:
Die Korrespondenten vor Ort 3.4 Wüste Pixel: Die embedded correspondents 3.5 Zwischenergebnis zur personalen Ethosdarstellung 4. Fazit: Die explizite Ethosdarstellung der untersuchten
Sender IV. Der Krieg ist das Thema: Implizite Ethosdarstellung (Analyse II) 1. Vorüberlegung: Implizite Ethosdarstellung in den Fernsehnachrichten 2. Visuelle
Eröffnungsrhetorik: Zur ‚Ethosfärbung‘ der Schlüsselmotive 2.1 Ästhetische Kennzeichen des Exklamativen 2.2 Startschuss und „Keep it moving“: Darstellung von militärischem Gerät 2.3
Rauchsäulen 2.4 Der Mensch im Krieg: US-Soldaten und irakische Kriegsgefangene 2.5 Zwischenergebnis: Ethosdarstellung und Verschlagzeilung 3. Verheißung und Spektakel: Die Livebeobachtung von Bagdad 3.1
Verheißende Beobachtung 3.2 Aufführende Beobachtung: Der Luftangriff auf Bagdad am 21. März 2003 4. Zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit: Artifizielle Visualisierungen 4.1 Krieg der Pfeile: Das
kartographische Schlachtfeld 4.2 Virtuelle Szenarien des Krieges 4.3 Zwischenergebnis: Ethosdarstellung im Modus Potentialis 5. Fazit zur impliziten Ethosdarstellung und das jeweilige Ethosprofil von ARD,
RTL, n-tv und CNN International V. Schluss Televisuelle Ethosdarstellung als journalistische Persuasionsstrategie VI. Literaturverzeichnis
1. Forschungsliteratur 2. Publizistische Quellen 3. Internetquellen VII. Anhang 1. Tabellarische Übersicht über das Korpus 2. Überblick über
die untersuchten Oratorfiguren 3. Selbstdarstellung n-tv Register zu Namen und Sachen
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