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Kulturwiss.
 

 
N
EUE RHETORIK
Herausgegeben von
Joachim Knape
 

Wiegeler, Nikola Gisela: Gebärdenrhetorik und Gebärdenkodes. Vom Pantomimus bis zum Stummfilm
(Neue Rhetorik, Band 12)
ISBN 978-3-89693-564-9 (04/2012)
653 Seiten, 22 x 15 cm, 482 Abb., Hardcover, EUR 108,00
 
Was ist eine Gebärde? Was unterscheidet sie von einer Geste? Und was kann ganz allgemein unter ‚Körpersprache‘ verstanden werden? Das Phänomen der lautlosen interpersonalen Kommunikation beschäftigt die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen. In der Folge entstehen je eigene Termini; bekannt sind Konzepte wie ,Zeichensprache‘, ,Nonverbale Kommunikation‘, ,Kinesik‘ oder ,Pathognomie‘.
Diese Untersuchung definiert lautlose Äußerungseinheiten interdisziplinär als ,Gebärde‘ und erörtert ihren zeichentheoretischen Status. Im Anschluss daran überprüft sie, wie in Pantomime, commedia dell’arte, Ballett und Stummfilm gebärdet wird. Das ausführliche Bildmaterial trägt wesentlich zur Verständlichkeit der Ausführungen bei.

Inhalt
 
Vorwort
Inhalt und Aufbau der Arbeit
 
Teil A: Gebärden in der Theorie
I. Forschungsstand und Gebärdendefinition
1. Die Gebärde Gehörloser (GS-Gebärde)
2. Die Gebärde außerhalb von GS: Geste?
3. Geste im Laut- und Gebärdenkontext
4. Zusammenfassung: Definition „Gebärde“ für die Untersuchung
II. Beziehungsgeflecht Gebärde – Ausdruck – Nonverbales
1. Gebärde und Ausdruck
1.1 Sich ausdrücklich und anständig gestalten
1.2 Ausdruck, Darstellung und Rhetorik
1.3 Ausdruck verstehen: Der Beitrag von Gesellschaft und Kultur
1.4 Statischer und bewegter Ausdruck
1.5 Erkenntnismission des frühen Films
1.6 Dramatisierter Ausdruck
1.7 Resümee: Relation Gebärde – Ausdruck
1.8 Exkurs: Spontan-Expressives und Universalität Spontan-Expressives und Kodiertheit
2. Gebärde und Nonverbales
2.1 Verbal, vokal, nonverbal, nonvokal
2.2 Resümee: Relation Gebärde – Nonverbales
III. Weiteres Vorgehen: Gebärden in Pantomime, commedia dell’arte, Ballett und Stummfilm. Erkenntnisinteresse der Fallanalyse
Teil B: Gebärden in den darstellenden Künsten
I. Pantomime
1. Der antike Pantomimus
1.1 Allgemeine Einführung
1.2 Gebärden
1.3 Exkurs: Lukian und der Pantomimus
2. Die Pantomime der Neuzeit
2.1 Allgemeine Einführung
2.2 Gebärden
2.3 Gebärdengestaltungs- und Performanzmöglichkeiten
2.4 Exkurs: Etienne Decroux
3. Zusammenfassung: Pantomimen-Gebärdenkodes der Antike und der Neuzeit
II. commedia dell’arte
1. Allgemeine Einführung
2. Ursprungstheorien
3. Spielen
3.1 Motorisch-visuelle Erwartungen allgemein
3.2 Improvisation (I)
3.3 Struktur und Thematik der Stücke
3.4 Bildmediale Überlieferung
3.5 Improvisation (II): Impromtu-Spiel
3.6 Impromtu-Quellen
4. Maske, Typ
4.1 Allgemeines
4.2 Maskenüberblick
5. Gebärden
5.1 Maskentypischer, über-individueller Gebärdenkode
5.2 Kode-, Gebärdenausgestaltung
5.3 Dialektische Gebärdenkodes?
5.4 Gesichtsmaske und Gebärde
6. Quo vadis commedia dell’arte?
7. Zusammenfassung: Gebärden in der commedia dell’arte
III. Ballett
1. Allgemeine Einführung
1.1 Ballett historisch
1.2 Urheber Académie Royale de Danse
2. Handlungsrolle Choreograph
3. Gebärden (Klassisches Ballett)
3.1 Der Kode (I): Über-individuell
3.2 Medialtechnisch Mögliches und medialtechnisch möglich Bezeichnetes
3.3 Gebärde: Gebundene Bewegungs- und Positionssequenz
3.4 Der Kode (II): Über-individuell-schwach
3.5 Kreative Emanzipation
3.6 Handlungsrolle Balletttänzer
3.7 Ballettinhalte
3.8 Schriftliche Gebärdennotation?
3.9 Phänomen Ausdruckstanz
3.10 Ausdruckstanz-Strategie des Balletts: Integration
4. Exkurs: J.-G. Noverres ‚Briefe über die Tanzkunst und über die Ballette‘
5. Zusammenfassung: Gebärden im klassischen Ballett
IV. Exkurs: Theatergebärden (Barock und Aufklärung)
1. Allgemeine Einführung
2. Barock
2.1 Gebärden und das Theater des Barock
2.2 Die ‚Dissertatio de actione scenica‘ des Franz Lang
3. Aufklärung
3.1 Gebärden und das Theater der Aufklärung
3.2 Die ‚Ideen zu einer Mimik‘ von Johann Jakob Engel
4. Zusammenfassung: Theatergebärden
V. Stummfilm
1. Allgemeine Einführung
2. Gestaltungsprinzipien des Stummfilmtextes
3. Gebärden
3.1 Vom Theater- zum Filmschauspielen
3.2 Stummfilmgebärden praktisch I: Handlungsrolle Stummfilmschauspieler
3.3 Exkurs: Stummfilm und Pantomime
3.4 Stummfilmgebärden praktisch II: Handlungsrolle Stummfilmregisseur
3.5 Stummfilmgebärden praktisch III: Handlungsrolle Erklärer
3.6 Exkurs: Stummfilmgebärden praktisch IV: Handlungsrolle Stummfilmmusiker
4. Fallanalyse: Gebärden im Spielfilm ‚Der Student von Prag‘ (1913, 1926, 1935)
4.1 Analytisches Vorgehen
4.2 Ergebnisse Fallanalyse
4.3 Zusammenfassung: Gebärden in ‚Der Student von Prag‘ (1913, 1926, 1935)
5. Zusammenfassung: Stummfilmgebärden
5.1 Gebärdenbezeichnetes
5.2 Gebärden äußern
5.3 Gebärden und Äußerungseinheiten gebärdenfremder semiotischer Systeme
Ergebnisse und Ausblick
Anhang A: Funktionalisierung des lautsprachbegleitenden Nonverbalen
Anhang B: Fallanalyse ‚Der Student von Prag‘ (1913, 1926, 1935)

1. ‚Der Student von Prag‘ 1913
1.1 Analyse Szene Säulengang
1.2 Analyse Szene Friedhof
1.3 Analyse Szene Zimmer M13
1.4 Analyse Courtship-Gebärden M13
2. ‚Der Student von Prag‘ 1926
2.1 Analyse Szene Rettung M26 (Courtship-Mimik:Blickgebärden)
2.2 Analyse Szene Genesungsbesuch u.a. (Gebärdenrequisit Blume)
2.3 Analyse Szene Friedhof
2.4 Analyse Szene Zimmer M26
2.5 Analyse Courtship-Gebärden B26
3. ‚Der Student von Prag‘ 1935 (Tonfilm)
3.1 Analyse Szene Geburtstagskind: B35 und L35 I
3.2 Analyse Szene J35 singt I
3.3 Analyse Szene J35 singt II
3.4 Analyse Szene Rückgabe Armband: B35 und J35 I
3.5 Analyse Szene Garderobe: B35 und J35 II
3.6 Analyse Szene Zimmer B35: B35 und L35 II / B35 und J35 III
3.7 Analyse Szene Zimmer J35: B35 und J35 IV (final)
 
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Register zu Namen und Sachen