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Delabar, Walter / Denkler, Horst / Schütz, Erhard (Hrsg.): Spielräume des einzelnen. Literatur in der Weimarer Republik und im “Dritten Reich”
ISBN 3-89693-141-5 (12/1999)
390 Seiten, 22 x 16 cm, 32 Abb., Br., EUR 39,00

Dieser Band ist zugleich als Heft 30/31 des
JUNI. Magazins für Literatur und Politik erschienen.

Die Vernichtung des Subjekts durch die Mahlwerke der gesellschaftlichen Integration und seine Selbstermächtigung stehen sich als Leselinien für die Geschichte und die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts gegenüber. Zwischen diesen Extremen jedoch lassen sich eine Vielzahl von Denkmöglichkeiten und Handlungswegen ausmachen, in denen sich die Protagonisten vor allem mit dem Problem des schlichten Überlebens beschäftigen, ohne an gesellschaftliche Apparate oder individuelle Hybrids allzu große Aufmerksamkeit zu verschwenden. Der vorliegende Band beschreibt das Spektrum der Zwischentöne im literarischen und kulturellen Betrieb des “Dritten Reiches” und seine Vorläufer in der Weimarer Republik.
Die Beiträge dieses Bandes gehen auf die 2. Tagung des Berliner Arbeitskreises Moderne und Gegenmoderne zurück, die im November 1998 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfand. Die Tagung wurde als gemeinsames Projekt von Mitgliedern der Freien Universität Berlin wie der Humboldt-Universität zu Berlin geplant und durchgeführt.

Inhalt

Walter Delabar, Horst Denkler, Erhard Schütz: Spielräume des einzelnen. Deutsche Literatur in der Weimarer Republik und im Dritten Reich
Gerhard Bauer: Nur Gras unter Stiefeln? Das unterdrückte, überforderte, brüchige Ich fiktiver Emigranten
Dorota Cygan: “Man darf den Banausen nicht Wasser auf ihre Mühlen geben ...” Horst Lange an Ernst Kreuder - Briefe aus dem “Zwischenreich”
Carsten Würmann: Fluchtversuche aus der Moderne. Lebensentwürfe in Werner Helwigs Roman “Raubfischer in Hellas”
Ralf Klausnitzer: Mit gleichsam chinesischem Pinsel. Max Kommerell zwischen Kunst und Wissenschaft
Gregor Streim: Als nationaler Pionier inner- und außerhalb des Dritten Reichs. Heinrich Hauser 1933-45
Heinz-Peter Preusser: Antisemiten aus Kalkül? Über Alfred Schuler, Ludwig Klages und die Instrumentalisierung des rassistischen Ressentiments im Nationalsozialismus
Christian Härtel: Im Zeichen der “zynischen Sachlichkeit”. Die Textproduktion Wilfrid Bades zwischen Sachbuch, Propagandaschrifttum und Haltungskunst
Guido Rings: Leni Riefenstahl’s “Olympia”. A Documentary Film as Instrument of Propaganda?
Christian Jäger: Der Anbiedermann als Brandstifter. Melchior Vischer und der Nationalsozialismus
Manuela Achilles: ‘Blutdurst’ und ‘’Symbolhunger’. Zur Semantik von Blut und Erde
Lydia Marhoff: Ambivalente Anpassung. Die Texte Ilse Molzahns 1933-1945
Anja C. Schmidt-Ott: “Die Frau hat die Aufgabe, schön zu sein und Kinder zur Welt zu bringen”. Das Bild der Frau im Dritten Reich - zwischen nationalsozialistischem Dogma und populären Frauenzeitschriften
Maria Teresa Sciacca: Die Rezeption deutscher Literatur im faschistischen Italien
Gregor Ackermann: Rudolf Schlichter
Rudolf Schlichter: Kindheit
Rudolf Schlichter: Über seine Zensurerfahrung
Speedy Wecker: Mein Freund, der Vatermörder
Guido Graf: Nicht zu fassen oder Wie hängt ein Leben zusammen? Über den Schriftsteller Paul Elbogen
Gerd Baumgartner: Pampflete, Presse, Politik. Über Leben und Werk des österreichischen Publizisten, Schriftstellers und Rechtsanwaltes Walther Rode
Walther Rode: Ballastexistenzen
Walther Rode: Dinghofer, tanze!
Walther Rode: Kriegs- und Friedensmenschen
Walther Rode: Der Schloßberg von Laibach im Kriege
Walther Rode: Sitzer