Fisch, Michael: »Wer wusste je das Leben recht zu fassen«. Aufsätze zu Johann Wolfgang Goethe (1749-1832), Sigmund Freud (1856-1939) und Paul Celan (1920-1970)
(Beiträge zur transkulturellen Wissenschaft, Band 2)
ISBN 978-3-89693-653-0 (01/2016)
149 Seiten, 22 x 15 cm, Kt., EUR 27,00
Dieser Band enthält fünf Kapitel, darunter den Aufsatz »Bekenntnis einer schönen Seele oder Darstellung eines sonderbaren Menschen« über mögliche Intentionen und intendierte Motivationen der Goethe-Biographik (beginnend mit Bettine von Arnims »Briefwechsel mit einem Kinde« aus dem Jahr 1835 und endend mit Nicholas Boyle’s zweibändigem Werk »Goethe. The Poet and the Age« aus den Jahren 1991 und 1999). Abgedruckt ist ebenfalls der Beitrag »Dichtung, das kann eine Atemwende bedeuten« über die Gedichte Paul Celans und die historisch-kritische Edition seiner Werke.
Zwei weitere Texte widmen sich dem »Mythos vom Ödipus und seinen Folgen« über diese besondere Mythentradition von Sophokles über Sigmund Freud zu Michel Foucault, außerdem der »Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?« (1784) über den bekannten Aufsatz von Immanuel Kant und seine Interpretation durch Michel Foucault. Das fünfte Kapitel mit dem Titel »Avantgarde und Experiment« enthält Darstellungen der Wiener Gruppe, des Wiener Aktionismus’ und der konkreten Poesie – und nicht zuletzt Sammelrezensionen von dreizehn Büchern zu Gottfried Benn aus dessen Jubiläumsjahr (2006) mit dem 120. Geburtstag und dem 50. Todestag.
Dieser Band ist dem Literaturwissenschaftler Jörg Drews (1938-2009) gewidmet.
Prof. Dr. Michael Fisch, geboren 1964, studierte Germanistik und Philosophie an der Freien Universität Berlin, an der ebenfalls seine Magisterarbeit (1994), die Dissertation (1999) und eine Habilitationsschrift (2010) entstanden. In Tunis schrieb er eine Biografie über Michel Foucault (2011) und in Kairo arbeitet er an einer Textgeschichte über Jacques Derrida. Er arbeitet als Schriftsteller und Literaturwissenschaftler in Kairo und Berlin und veröffentlichte vier Gedichtbände (alle 2004) und drei Romane mit den Titeln »khamsa« (2010), »plural« (2013) und »viktor« (2016).
Inhalt
I. Bekenntnis einer schönen Seele oder Darstellung eines sonderbaren Menschen
Intentionen und Motivationen der Goethe-Biographik
1. Einleitung und Einführung
2. Nach Goethes Tod
3. Der ideologisierte Goethe
4. Ein Leben im Werk
5. Jubel zur Jahrtausendwende
II. Der Mythos vom Ödipus und seine Folgen
Von Sophokles und Sigmund Freud zu Michel Foucault
1. Vom Ödipus-Mythos zum Ödipus-Komplex
2. Der Mythos vom Ödipus im Text des Sophokles
3. Sigmund Freud und der Ödipus-Komplex
4. Der Ödipus-Konflikt bei Jacques Lacan
5. Der Anti-Ödipus bei Gilles Deleuze und Félix Guattari
6. Michel Foucault und der Anspruch auf Wahrheit
III. Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?
Ein Aufsatz und seine Folgen. Immanuel Kant und Michel Foucault
1. Immanuel Kant
2. Michel Foucault
IV. Dichtung, das kann eine Atemwende bedeuten
Paul Celans ‚Todesfuge‘, ‚Lila Luft‘ und ‚Atemwende‘
1. Muttersprache gleich Mördersprache
2. Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch
3. Die Goll-Affäre und der Holthusen-Skandal
4. Dichtung kann eine Atemwende bedeuten
5. Ein kurzer Besuch in Berlin
6. Erfahrenes Sprechen und sprechende Erfahrung
V. Avantgarde und Experiment
Von der Wiener Gruppe zur Konkreten Poesie und zu Gottfried Benn
1. Der Wiener Aktionismus und seine Darsteller
2. Konkrete Poesie, eine außergewöhnliche Kunstform
3. Wir sind von außen oft verbunden, wir sind von innen meist getrennt
4. Einsamer nie als im August und Erfüllungsstunde im Gelände
5. Nur wer sich extrem isoliert, bleibt produktiv
Nachweis
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