Bußmeier, Katharina / Heister, Hanns-Werner / Lindenau, Anja / Raming, Ann-Kathrin: Liebe,
Lyrik, Handzeichen. Beiträge zur Musik des europäischen Mittelalters (Musik und. Neue Folge, Band 10) ISBN 978-3-89693-289-1 (11/2010)
174 Seiten, 37
Abb., 20,6 x 14,5 cm, Ebr., EUR 21,90 Zwei der insgesamt vier Beiträge zu verschiedenen Aspekten der Musik des
europäischen Mittelalters behandeln Ritterlyrik und verschiedene Formen der Minne, höfische und nicht-höfische: Zum einen die okzitanische (bzw. provenzalische) und altfranzösische Pastourelle, in der es um
Verführung sozial niedriger Gestellter geht, als wichtige Gattung, die sich auch im mittelhochdeutschen Minnesang findet; zum andern das Thema „Liebe“ generell wie speziell dann in zwei kultur- und
kirchenkritischen Liedern der Carmina Burana. Ein dritter Beitrag entfaltet die vielgestaltige Verwendung musikalischer Handzeichen beim Musizieren, im Zusammenhang mit Neumen, Guidonischer Hand und
interkulturellen Bezügen. Abschließend sind einige übergreifende Funktionen der Hand-Tätigkeiten skizziert: in der nicht-wortsprachlichen Kommunikation, der Verständigung mittels Gesten- und Körpersprache; in
zeremoniellen Rechtsakten, in religiösen Ritualen und in der sozialen Praxis der Liebe; im Musik-Machen, zumal im instrumentalen, und der Anleitung durch Handzeichen. Musik selbst ist somit ein gemeinsames Drittes
von Handzeichen und Minnelyrik.
Inhalt Vorwort KATHARINA BUßMEIER: Eros und Standesgrenzen. Okzitanische und altfranzösische Pastourellen
1. Die Pastourelle 1.1 Thematik und Einordnung 1.2 Ursprung und Verbreitung 2. Liebe 2.1 Die höfische Liebe und die Hohe Minne 2.2 Pastourellenliebe 2.3 Minnesänger und
Minnesang: zwischen Standesgrenzen, Kunst und höfischer Liebe 3. Analyse von Pastourellen 3.1 Das Analysewerkzeug 3.2 Marcabru: „L’autrier jost’una sebissa“ 3.3 Jean Bodel: „Les
un pin verdoiant“ 3.4 Thibaut de Champagne: „L’autrier par la matinee“ 4. Zusammenfassung und Ausblick ANN-KATHRIN RAMING: Sinnliche und geistliche Liebe im Lied – Carmina
Burana 131 und 131a 1. Liebe im hohen und späten Mittelalter 1.1 Der Einfluss der Kirchenreformbewegung und der Wandel der Geschlechterrollen 1.2 Die neue „veredelnde“ Liebe 1.3
Abaelard und Héloise und die leidenschaftliche Liebe 1.4 Die Liebe in Mystik und Ehe 1.5 Die Liebe in der Literatur 2. CB 131: Dic, Christi veritas und CB 131a: Bulla fulminante 2.1
Inhalt und Interpretation 2.2 Gedicht-Form 2.3 Liedform ANJA LINDENAU: Musica manufacta – Handzeichensysteme in
der Musik des europäischen Mittelalters 1. Prolog 2. Die Musik als Teil der Sieben Freien Künste 3. Die Hand 4. Handgeste und Handzeichen 5. Handzeichensysteme 5.1 Neumen 5.1.1
Zur graphischen Form der Neumen 5.1.2 Zur Umsetzung des Gedankens in Schrift und Bewegungsbild 5.1.3 Zur praktischen Anwendung 5.2 Guidonische Hand 5.2.1 Theoretische Grundlagen 5.2.2 Zur
Anwendungsweise 5.2.3 Rationalisierungsmaßnahme 5.3 Solmisationslehre 6. Interkulturelle Überschneidungen 7. Epilog HANNS-WERNER HEISTER: Herz, Hand, Hirn. Einige Beziehungen zwischen Musik und Körperzeichen in der Minnelyrik und anderswo 1. Mimetische Handlung – Gesten- und
Körpersprache, intermodale Kommunikation 1.1 Körper- und Dingzeichen 1.2 Spuren. Unter der Linde 1.3 Ohne Hände gemalt: Bilder als Spuren statt als ikonische Zeichen
2. Mimetische Handlung und/als Praktische Handlung 2.1 Hand, Rhetorik, Ikonik 2.2 Gestikulieren, Theatralik 2.3 Umkehrung: Gebärde statt Tat 3. Hand – Tun und Zeigen in Musik und Tanz
3.1 Weiße Hände – und weiteres 3.2 Körperbewegung. Musik, Tanz, Minne 3.3 Gestisches in Klangform und Notenform der Musik 3.4 Handgreiflichkeiten. Unter den Linden 3.5 Durchsichtig weiß
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