Oberg, Eilhard von: Tristrant und Isalde Herausgegeben von Danielle Buschinger (Berliner Sprachwissenschaftliche Studien, Band 4) ISBN 3-89693-409-0 (09/2004)
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Seiten, 20,6 x 14,5 cm, Kt., EUR 35,00
Diese Ausgabe von Tristrant und Isalde des Eilhart von Oberg ist ein wichtiger Beitrag zur Tristan-Forschung. Eilharts Werk, das um 1170 verfasst wurde, stellt die erste und einzige vollständige Fassung der Tristan-Sage in mittelhochdeutscher Sprache dar. Die Bedeutung dieses Werkes wird auch dadurch bestätigt, dass, sieht man von Gottfrieds Roman ab, alle späteren Adaptionen des Stoffes bis ins 15. Jahrhundert auf Eilharts Grundlage zurückgehen. Darüber hinaus spielt Eilharts Fassung auch für die Tristan-Ausgestaltungen im romanischen Gebiet eine entscheidende Rolle, weil sie als einzige überhaupt im 12. Jahrhundert Tristans Lebensgeschichte von seiner Geburt bis zu seinem Tod erzählt. Zum ersten Mal liegt nun dieses Schlüsselwerk Eilharts in einer Ausgabe vor, die sich konsequent nach der Heidelberger Handschrift (Cod. Pal. Germ. 346) richtet, die Eilharts Urtext wohl am nächsten steht. Die Lesarten der divergenten Handschriften werden im Apparat geliefert. Ein ausführliches Vorwort und ein Namenverzeichnis runden die Edition ab. Prof. Dr. Danielle Buschinger
ist Professorin für Germanistik an der Université de Picardie-Jules Verne in Amiens. Sie hat sich bei Prof. Dr. Jean Forquet an der Sorbonne habilitiert (Thèse de Doctorat d’Etat). In der Forschung hat sie vor allem Themen des Tristan-Stoffes bearbeitet. Sie hat sich aber auch mit den deutsch-französischen Literaturbeziehungen, mit dem Nibelungenlied und der Klage, den Artus- und Gralsromanen, dem Lancelot, der Sangspruchdichtung, dem Minnesang, der Tierepik, dem spätmittelalterlichen Roman, der Chronistik und der Mittelalterrezeption bei Wagner und bei späteren Autoren befasst. Sie hat mittelhochdeutsche Werke herausgegeben und ins Französische übersetzt, u.a. Ulrichs von Zatzikhoven Lanzelet, Wirnts von Gravenberg Wigalois, Gottfrieds Tristan so wie die Fortsetzungen des Ulrich von Türheim und Heinrichs von Freiberg (Bibliothèque de la Pléiada bei Gallimard), Das Nibelungenlied und Die Klage (gleichfalls bei Gallimard).
Inhalt I. EINLEITUNG 1. Zu den Ursprüngen des Tristan-Stoffes 2 Zum Dichter 3 Zur handschriftlichen Überlieferung 4 Erwägungen zur Wahl der zu
edierenden Eilhart-Handschrift 5 Erwägungen zur Interpretation der H-Fassung im Vergleich zur D-Fassung 5.1 Die Gesellschaft 5.2 Sinn für Realität bzw. Realismus 5.3 Kehenis als Kontrastfigur zu
Tristrant 5.4 Die Liebe 6 Zur Edition des Textes 7 Namenverzeichnis 8 Bibliographische Hinweise 8.1 Editionen und Übersetzungen 8.2 Sekundärliteratur II. TRISTRANT UND ISALDE
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