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Germanistik
 

 
Berliner
Sprachwissenschaftliche Studien
 
Herausgegeben von Franz Simmler
 

Kwaśniak, Renata: Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen. Ihre Strukturen und Funktionen am Beispiel Thomas Manns
(Berliner Sprachwissenschaftliche Studien, Band 25)
ISBN 978-3-89693
-562-5 (01/2012)
602 Seiten, 22,7 x 15,3 cm, Kt., EUR 79,00
 
Die vorliegende empirisch fundierte Arbeit befasst sich mit der systematischen Untersuchung von Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen am Beispiel ausgewählter Textexemplare der literarischen Prosa und der Tagebücher Thomas Manns. Analysiert werden Strukturen und Funktionen von Infinitiven und Partizipien, die außerhalb analytischer verbaler Wortformen gebraucht werden. Deren „wortartgerechte“ und syntaktisch-funktional adäquate Beschreibung gilt als Voraussetzung für die Bestimmung des syntaktischen Status von Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen. Berücksichtigt werden dabei auch Verwendungsweisen, die in der Fachliteratur nur selten einbezogen sind: syntaktisch unabhängige Infinitivsätze (isoliert gebrauchte einfache Infinitivsätze, infinite Hauptsätze und syntaktisch abhängige infinite Nebensätze), infinite Gliedsätze in Gesamtsätzen mit nominalem Trägersatz sowie Partizipien in Nominalsätzen.
Die Ermittlung der syntaktischen Funktionen sowie die strukturelle Analyse bilden die Grundlage für die Ausarbeitung allgemeiner Textfunktionen frei verwendeter Infinitive und Partizipien sowie deren spezieller Textfunktionen in den untersuchten Textexemplaren. Zudem wird der Gebrauch von Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen in literarischer Prosa und in Tagebüchern verglichen.
Die in der Grammatikschreibung vorherrschende Vorgehensweise, Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen als Strukturen mit infiniten Verbformen zusammenzufassen, wird aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse revidiert. Eine Neueinordnung wird darüber hinaus beim sog. modalen Infinitiv in prädikativer Funktion und beim Gerundiv vorgenommen.

Inhalt
 
Vorwort
I. Einleitung
1. Einführung in die Problematik und den Forschungsstand
2. Erkenntnisziele
3. Theoretische Grundlagen und methodisches Vorgehen
4. Untersuchungsgrundlage und Belegkorpus
5. Aufbau der Arbeit
II. Infinitivkonstruktionen – theoretischer Teil
1. Wortartzugehörigkeit des Infinitivs
1.1 Zum vermeintlich nominalen Charakter des Infinitivs
1.2 Verbaler Charakter des Infinitivs
1.2.1 Grammatische Kategorien des Infinitivs
1.2.2 Morphologischer Status des Infinitivmarkers zu und die Morphotaktik von Infinitivformen
1.2.3 Paradigmatische Struktur und inhaltsseitige Merkmale des Infinitivs
1.3 Der sog. modale Infinitiv in prädikativen Konstruktionen: Überführung des Infinitivs in die Wortart Adjektiv
1.4 Zum sog. Gerundiv im Deutschen
2. Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes
2.1 Abgrenzung verbaler Infinitivkonstruktionen gegenüber ähnlichen Strukturen
2.1.1 Infinitivische Wortformteile in analytischen Verbformen
2.1.2 Infinitive in Verbalkomplexen mit Modalverben
2.1.3 Kontextuelle Ellipse
2.1.4 Verbale Zusammenrückungen
2.1.5 Feste Wortverbindungen mit Infinitivformen
2.1.6 Der sog. substantivierte Infinitiv
2.2 Bestimmung des Umfangs verbaler Infinitivkonstruktionen
2.3 Bestimmung der durch deinfinitivische Adjektive konstituierten Konstruktionen
2.3.1 Abgrenzung gegenüber verbalen Infinitivkonstruktionen
2.3.2 Feste Wortverbindungen mit deinfinitivischen Adjektiven
3. Syntaktischer Status verbaler Infinitivkonstruktionen
3.1 Frage der Satzhaftigkeit
3.2 Distributionen von Infinitivkonstruktionen und ihr syntaktischer Status
3.2.1 Infinitivkonstruktionen als isoliert gebrauchte einfache Sätze und Hauptsätze
3.2.2 Infinitivkonstruktionen mit Satzgliedfunktion
3.2.2.1 Subjunktional eingeleitete Infinitivkonstruktionen
3.2.2.2 Uneingeleitete Infinitivkonstruktionen
3.2.2.2.1 Abgrenzung uneingeleiteter Infinitivkonstruktionen innerhalb von Gesamtsätzen
3.2.2.2.2 Topologie von Gesamtsätzen mit uneingeleiteten Infinitivkonstruktionen
3.2.2.2.3 Infinitivkonstruktionen bei Wahrnehmungsverben sowie bei lassen, heißen, machen und finden
3.2.3 Infinitivkonstruktionen mit Satzgliedteilfunktion
3.2.4 Infinitivkonstruktionen in Relativgefügen
3.3 Satzstatus von Infinitivkonstruktionen
3.4 Zur Subjektlosigkeit von Infinitivsätzen
3.5 Syntaktischer Status verbaler Infinitivformen
3.6 Infinitivsatzdefinition
4. Syntaktischer Status deinfinitivischer Adjektive
III. Infinitivkonstruktionen – empirischer Teil
1. Syntaktische Funktionen und Strukturen von Infinitivsätzen in literarischer Prosa und in Tagebüchern Thomas Manns
1.1 Infinite Subjektsätze
1.2 Infinite Objektsätze
1.3 Infinite Adverbialsätze
1.3.1 Infinite Modalsätze im weiteren Sinne
1.3.1.1 Infinite Modalsätze im engeren Sinne
1.3.1.2 Infinite Komparativsätze
1.3.1.3 Infinite Modalsätze des fehlenden Begleitumstandes
1.3.1.4 Infinite Restriktivsätze
1.3.2 Infinite Kausalsätze im weiteren Sinne
1.3.2.1 Infinite Finalsätze
1.3.2.2 Infinite Konsekutivsätze
1.3.2.3 Infinite Konditionalsätze
1.3.3 Infinite Substitutivsätze
1.4 Infinite Attributsätze
1.4.1 Attributsätze zum substantivischen Nukleus
1.4.2 Attributsätze zum adjektivischen Nukleus
1.5 Infinite Prädikativsätze
1.6 Infinite weiterführende Nebensätze mit temporaler Inhaltskomponente
1.7 Infinite Gliedsätze in hypotaktischen Gesamtsätzen mit nominalem Trägersatz
1.8 Syntaktisch unabhängige Infinitivsätze
2. Ergebnisse der empirischen Analyse von Infinitivsätzen
IV. Deinfinitivische Adjektive – empirische Analyse
1. Syntaktische Funktionen und Strukturen deinfinitivischer Adjektive in literarischer Prosa und in Tagebüchern Thomas Manns
1.1 Attributiver Gebrauch bei substantivischen Nuklei
1.1.1 Attributiv pränuklear bei substantivischen Nuklei gebrauchte deinfinitivische Adjektive
1.1.2 Attributiv postnuklear bei substantivischen Nuklei gebrauchte deinfinitivische Adjektive
1.2 Prädikativer Gebrauch
1.3 Adverbieller Gebrauch
1.4 Deinfinitivische Adjektive als Satzglieder in Nominalsätzen
2. Ergebnisse der Analyse
V. Partizipial(adjektiv)konstruktionen – theoretischer Teil
1. Wortartzugehörigkeit außerhalb analytischer Verbformen gebrauchter Partizipien

1.1 Zum vermeintlichen Mittelwortstatus und Mischcharakter des Partizips
1.2 Morphosyntaktische und semantische Eigenschaften
1.2.1 Verwendungsweisen
1.2.2 Grammatische Kategorien
1.2.3 Morphologische Strukturen
1.2.4 Inhaltsseitige Merkmale und Valenz
1.3 Definition der Partizipialadjektive
1.4 Bestimmung der Klasse der Partizipialadjektive
1.4.1 Lexikalisierte Partizipien
1.4.2 Auf sog. Ersatzinfinitive zurückzuführende Partizipialadjektive II
1.4.3 Adjektivische Analogiebildungen
1.4.4 Worteinheiten departizipialadjektivischer Wortbildung sowie Komposita und kompositionsähnliche Strukturen mit partizipialadjektivischen Grundmorphemen
1.4.5 Deinfinitivische Adjektive in attributiver pränuklearer Funktion
1.5 Zur Bestimmung syntaktischer Funktionen von Partizipialadjektiven
1.5.1 Attributiver Gebrauch
1.5.2 Adverbieller Gebrauch
1.5.3 Prädikativer Gebrauch und das sog. Zustandspassiv
1.5.4 Satzglieder in Nominalsätzen
2. Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes
2.1 Definition der Partizipialadjektivkonstruktion
2.2 Abgrenzung der Partizipialadjektivkonstruktionen gegenüber ähnlichen Strukturen
2.2.1 Absoluter Akkusativ mit vermeintlicher Ellipse des Partizipialadjektivs I
2.2.2 Analytische Verbformen mit Partizipien II in Nebensätzen mit genereller Ellipse des finiten Prädikatsteiles
2.2.3 Prädikativ gebrauchte Partizipialadjektive II vs. Partizipien II in analytischen Verbformen
2.2.4 Feste Wortverbindungen mit Partizipialadjektiven
3. Syntaktischer Status von Partizipialadjektiv-konstruktionen
3.1 Zur Frage der Satzwertigkeit
3.2 Syntaktischer Status attributiver Partizipialadjektivkonstruktionen
3.3 Syntaktischer Status adverbieller Partizipialadjektivkonstruktionen
3.4 Syntaktischer Status prädikativer Partizipialadjektivkonstruktionen
3.5 Partizipialadjektivkonstruktionen in Nominalsätzen
VI. Partizipialkonstruktionen – empirischer Teil
1. Syntaktische Funktionen und Strukturen von Partizipialadjektivkonstruktionen in literarischer Prosa und in Tagebüchern Thomas Manns
1.1 Attributiver Gebrauch bei substantivischen Nuklei
1.1.1 Attributiv pränuklear bei substantivischen Nuklei gebrauchte Partizipialadjektive
1.1.1.1 Partizipialadjektive I in pränuklearer attributiver Funktion
1.1.1.2 Partizipialadjektive II in pränuklearer attributiver Funktion
1.1.2 Attributiv postnuklear bei substantivischen Nuklei gebrauchte Partizipialadjektive
1.1.2.1 Postnuklear gebrauchte Partizipialadjektive I in attributiver Funktion
1.1.2.2 Postnuklear gebrauchte Partizipialadjektive II in attributiver Funktion
1.1.3 Allgemeine Textfunktionen attributiv bei substantivischen Nuklei gebrauchter Partizipialadjektive
1.2 Attributiver Gebrauch bei nicht-substantivischen Nuklei
1.2.1 Partizipialadjektive I bei nicht-substantivischen Nuklei
1.2.2 Partizipialadjektive II bei nicht-substantivischen Nuklei
1.2.3 Allgemeine Textfunktionen attributiv bei nicht-substantivischen Nuklei gebrauchter Partizipialadjektive
1.3 Prädikativer Gebrauch
1.3.1 Partizipialadjektive I in prädikativer Funktion
1.3.2 Partizipialadjektive II in prädikativer Funktion
1.3.3 Allgemeine Textfunktionen prädikativ gebrauchter Partizipialadjektive
1.4 Adverbieller Gebrauch von Partizipialadjektiven
1.4.1 Partizipialadjektive I in adverbieller Funktion
1.4.2 Partizipialadjektive II in adverbieller Funktion
1.4.3 Allgemeine Textfunktionen adverbiell gebrauchter Partizipialadjektive
1.5 Partizipialadjektive mit potenziell zweifacher Lesart
1.5.1 Partizipialadjektive I mit potenziell zweifacher Lesart
1.5.2 Partizipialadjektive II mit potenziell zweifacher Lesart
1.6 Partizipialadjektive als Satzglieder in Nominalsätzen
1.6.1 Partizipialadjektive I mit Satzgliedfunktion in Nominalsätzen
1.6.2 Partizipialadjektive II mit Satzgliedfunktion in Nominalsätzen
1.7 Partizipialadjektive mit Subjekt- bzw. Objektfunktion in metasprachlicher Verwendung
2. Ergebnisse der empirischen Analyse von Partizipialadjektiven
VII. Spezifische Textfunktionen von Partizipialadjektiven und Infinitivsätzen
1. In literarischen Textexemplaren ermittelte spezifische Textfunktionen

1.1 Vielseitige Charakterisierung
1.2 Kennzeichnung von Leitmotiven und verwandte Funktionen wiederholt gebrauchter Strukturen
1.3 Konstitution erlebter Rede und inneren Monologs als Mittel doppelter Optik
1.4 Sprachökonomische Textgestaltung und Informationsverdichtung
1.5 Sprachliche Archaisierung
2. In Tagebüchern ermittelte spezifische Textfunktionen sprachökonomischer Textgestaltung
VIII. Ergebnisse der Untersuchung
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Tabellen
Verzeichnis der Abkürzungen und Sonderzeichen