Baron, Frank (Hrsg.): Hermann Witekinds Christlich bedencken und die Entstehung des Faustbuchs von 1587.
In Verbindung mit einer kritischen Edition des Textes von 1585 von Benedikt Sommer (Studium Litterarum, Band 17) ISBN 978-3-89693-550-2 (09/2009)
250 Seiten, 22
x 15 cm, 1 Abb., Kt., EUR 38,00 Trotz zahlreicher
Versuche ist es bislang nicht gelungen, den Verfasser des berühmten Faustbuches von 1587 ausfindig zu machen. Als wichtigste Quelle dieses Werkes aber konnte inzwischen eine Schrift des Heidelberger Professors
Hermann Witekind identifiziert werden. Dieses Werk, Christlich bedencken vnd erjnnerung von Zauberey, veröffentlichte Witekind 1585 unter dem Pseudonym Augustin Lercheimer. Die Schrift wird hier erstmals in
einer kritischen Edition vorgelegt. Witekinds Buch ist einer der mutigsten Proteste gegen den Hexenwahn seiner Zeit. Doch das Faustbuch knüpft nicht an dieses Plädoyer für Humanität und Toleranz an, sondern
offenbart sich als eine Warnschrift, die jede Toleranz verbieten will. Die an die Edition anschließenden Beiträge zeigen, wie der Faustbuchautor jene Quelle radikal umgestaltet und durch eine ausgesprochen religiös
motivierte Erzählstruktur einen Bestseller geschaffen hat.
Inhalt Einleitung (Frank Baron) I. Christlich bedencken und erjnnerung von Zauberey Kritische Edition Apparat (Benedikt Sommer) II. Untersuchungen BENEDIKT SOMMER: Das Leben und Werk Hermann Witekinds OTTO ULBRICHT: Sozialkritik und „Verchristlichung“: Hermann Witekind und sein Christlich bedencken JAMES LANDES: Witekinds Schwarzkünstler
(Trithemius und Agrippa) im Faustbuch SONJA SUN: Der Teufelspakt im Christlich bedencken und im Faustbuch MICHAEL GRÜNBAUM: Melanchthons Verschwinden im Faustbuch REGINE KROH: Vom Opfer der gesellschaftlichen Umstände zum Sexualobjekt – Witekinds Frauendarstellung und das Faustbuch
Personenregister
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