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Germanistik
 

 
Studium Litterarum
Studien und Texte zur deutschen Literaturgeschichte
 
Herausgegeben von Knut Kiesant und Hans-Gert Roloff
 

Stojetz, Marion: „Aus tiefem Abend glänzt ein heller Stern“. Welt- und Natursicht in der Lyrik Hans Carossas
(Studium Litterarum, Band 9)
ISBN 3-89693-412-0 (04/2005)
375 Seiten, 20,6 x 14,5 cm,
Ebr., EUR 44,00
 
Hans Carossas lyrisches Œuvre harrt noch einer intensiven Aufarbeitung, die dem Rang des Dichters in der Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gerecht wird. Der vorliegende Band schließt diese Lücke, indem er sich zur Aufgabe macht, durch eine genaue Untersuchung ausgewählter Gedichte ein angemessenes Bild der Wirklichkeitsvorstellung und des Naturkonzeptes zu erstellen, welche Hans Carossa in seinem lyrischen Werk zum Ausdruck bringt.
Aspekte der Naturwahrnehmung und -deutung stehen in engem Zusammenhang mit seiner Weltsicht, welche auf Ausgleich der Gegensätze und die Sichtbarmachung von zeitüberdauernden Sinnstrukturen im Dasein ausgerichtet ist. Dabei zeigt sich uns Carossa in seiner Lyrik als ein bedeutsamer Dichter, der von häufig gegen ihn erhobenen falschen Vorwürfen freizusprechen ist: sowohl in Bezug auf sein scheinbar ‚unpolitisches’ oder vermeintlich mitläuferisches Verhalten während des Dritten Reiches als auch seine in der Forschung immer wieder behauptete dichterische Uneigenständigkeit.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Situierung Carossas in seinem ideengeschichtlichen Umfeld: Erstmals werden die Beziehungen des Dichters zu seinen Zeitgenossen – den Expressionisten, Hugo von Hofmannsthal, Stefan George, Richard Dehmel, Alfred Mombert – einer einordnenden Betrachtung unterzogen. Der Band demonstriert außerdem, inwiefern sich Einflüsse antiken philosophischen sowie modern-naturwissenschaftlichen Denkens und Elemente religiöser Weltdeutung in Carossas Lyrik zeigen.

Inhalt
 
1. Einleitung
2. Stand der Forschung
3. Die Editionen der Lyrik
4. Die späten Gedichte: ‚Profil‘ der Lyrik Hans Carossas

4.1 Stern über der Lichtung
4.2 „Der Acker der Zeit“
4.3 „Tagelang hab ich den Acker gepflügt“
4.4 Abendländische Elegie
4.5 Der Bote
4.6 Entwicklung einer Zinnie
4.7 Gartengang im Vorfrühling
4.8 Worte zu einem antiken Grabrelief
4.9 An das Ungeborene
4.10 Ergebnis
5. Die frühen und mittleren Gedichte: Bestätigung und Ausweitung von Wirklichkeits- und Naturkonzept
5.1 Himmel im Wasser
5.2 Der Morgengang
5.3 „O verlerne die Zeit“
5.4 Selige Gewißheit
       Exkurs: Neuplatonismus, Aristotelismus, Stoa. Zu Einflüssen antiken philosophischen Denkens auf die Welt- und Naturdeutung Carossas
5.5 Geheimnisse
5.6 Heimliche Landschaft
5.7 Der alte Brunnen
5.8 Träumerei
5.9 Abend
5.10 Ergebnis
6. Religiöses Denken in der Dichtung Carossas
7. Carossas lyrische Dichtung in ihrem ideengeschichtlichen Umfeld
7.1 Hugo von Hofmannsthal
7.2 Richard Dehmel
7.3 Alfred Mombert
7.4 Goethe oder George? Zur Ausschließlichkeit geistiger Gefolgschaft
7.5 Der Expressionismus
7.6 Ergebnis
8. Zusammenfassung
Ausgaben der Gedichte Hans Carossas
Literaturverzeichnis