Dindoyal, Vera: „Mythische Landschaft“ oder „Entwurf ohne mich“? Die Rolle der Natur in der
Lyrik Ulrich Schachts. (Studium Litterarum, Band 6) ISBN 3-89693-234-9 (12/2003)
275 Seiten, Ebr., EUR 35,00
Die vorliegende Studie ist nicht nur die erste Monographie über das lyrische Werk Ulrich Schachts, sondern auch ein
wichtiger Beitrag zur ‚Naturlyrik’-Debatte. Unter Einbeziehung der Naturphilosophie wird die unterschiedliche Behandlung von Naturmotiven in lyrischer Rede systematisch erfasst und gedeutet als bewirkt durch
unterschiedliche Teilhabe an geistig-literarischen Traditionen und Zeiterfahrungen. In Bestandsaufnahme und kritischer Abgrenzung von bisher verwendeten, durchweg unzulänglichen Definitionen führt eine Vielzahl
philologisch akribischer Einzelinterpretationen zu einem neuartigen Entwurf des Konzepts ‚Naturlyrik’. Dabei steht
das Werk Ulrich Schachts und seine Beziehung zur Lyrik Peter Huchels und Johannes Bobrowskis im Mittelpunkt. Die innovative Leistung Schachts besteht darin, mit der Polarlandschaft einen neuen, noch nirgends im
Bereich der deutschen ‚Naturlyrik’ thematisierten Naturraum dazu zu nutzen, die schwieriger und notwendiger gewordene Autonomie von Subjekt, Natur und Kunst einzufordern, mit sprachlichen Strategien, die der
Seinsweise des unwirtlichen Naturraums entsprechen.
Inhalt
Vorwort A. Was ist Naturlyrik? I. Zum Begriff der „Natur“ II. Systematische Betrachtung der Rolle der Natur in der Lyrik 1. Die Rede an die Natur:
Naturanrufungstoos 2. Die Rede durch die Natur 3. Die Rede von der Natur 4. Die Rede der Natur III. Thematische Betrachtung der Rolle der Natur in der Lyrik 1.
Mythisierung der Natur 2. Personifizierung der Natur 3. Nachahmung der Natur 4. Ästhetisierung der Natur 5. Dämonisierung der Natur 6. Ethisierung der Natur 7.
Semantisierung der Natur 8. Politisierung der Natur 9. Natur als Spiegelungsraum 10. Natur als Erkenntnisschlüssel 11. Natur als poetischer Gegenstand IV. Zum Begriff der
„Naturlyrik“ 1. Natur als Gegenstand der Lyrik 2. Natur als Bildinventar der Lyrik 3. Natur als Quelle der Lyrik 4. „Gespräch zwischen Natur und Lyrik“ 5.
Natur in der Lyrik Ulrich Schachts B. Die Lyrik Ulrich Schachts I. Biographische Notiz II. Werkübersicht III. Die Natur als Thema IV.
Einzelinterpretationen 1. Der Gedichtband Traumgefahr a) Plakatierte Stadt b) Zwischen den Pfählen c) Slutuper Idyll 2. Der Gedichtband
Scherbenspur a) Der Priwall b) Der Wald vor der Stadt c) Norderney 3. Der Gedichtband Dänemark-Gedichte a) Dänischer August b) Moen
IV c) Küste bei Fyr 4. Der Gedichtband Lanzen im Eis a) Der Culpiner See b) Pyrmonter Prospekt c) Wismar, von See her C.
Vergleich mit Peter Huchel und Johannes Bobrowski I. Stilistische und motivische Einflüsse der Lyrik Huchels und Bobrowskis II. Peter Huchel 1. Biographische Notiz 2.
Werkübersicht III. Johannes Bobrowski 1. Biographische Notiz 2. Werkübersicht Exkurs: Huchel und Bobrowski: eine Freundschaft zerbricht IV.
Einzelinterpretationen 1. Winterbilder a) Peter Huchel: Winterpsalm b) Johannes Bobrowski: Wintergeschrei c) Ulrich Schacht: Wintersee 2.
Heimatbilder a) Johannes Bobrowski: Die Memel b) Peter Huchel: Ölbaum und Weide c) Ulrich Schacht: Wetter, Bericht 3. Naturzeichen a) Peter Huchel: Das Zeichen b) Johannes Bobrowski: Wetterzeichen c) Ulrich Schacht: Küste bei Hubertsberg 4.
Gespräch über Bäume a) Peter Huchel: Der Garten des Theophrast b) Johannes Bobrowski: Antwort c) Ulrich Schacht: Am Toten Meer D. Ulrich Schachts
Eismeer-Lyrik I. Die einfache Formel II. Einzelinterpretationen 1. Vor Sredni, 79° 30' n. Br. 2. Leigh-Smith, 80° 11' n. Br. 3. Bell Island
im Eismeer III. Motivkonstanten in der Eismeer-Lyrik IV. Natur als Kunstwerk E. Die Rolle der Natur in der Lyrik Ulrich Schachts
I. Natur in den frühen Gedichten II. Natur bei Schacht, Huchel und Bobrowski 1. Peter Huchel 2. Johannes Bobrowski 3. Ulrich Schacht III. Natur in den
Polargedichten IV. Versuch einer Definition von Naturlyrik Literaturverzeichnis
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