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Germanistik
 

 
Studium Litterarum
Studien und Texte zur deutschen Literaturgeschichte
 
Herausgegeben von Knut Kiesant und Hans-Gert Roloff
 

Brem, Karin: Gattungsinterferenzen im Bereich von Minnesang und Sangspruchdichtung des 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts
(Studium Litterarum, Band 5)
ISBN 3-89693-212-8 (02/2003)
420 Seiten, Ebr., EUR 40,00

Im Anschluß an neuere Forschungen sowohl der germanistischen als auch der romanistischen Mediävistik zur Gattungsproblematik in der Lyrik wird das Phänomen der Gattungsinterferenzen im Bereich von Minnesang und Sangspruchdichtung anhand eingehender Interpretationen analysiert, strukturiert und klassifiziert. Die Anthologie des „Des Minnesangs Frühling“ und das Textcorpus Walthers von der Vogelweide bilden hierfür die Grundlage.
Innerhalb dieses Rahmens stehen folgende Themenkomplexe im Mittelpunkt: Zum einen wird durch die Untersuchung einer spezifischen Tradition von Gattungsinterferenzen bereits in der Lyrik des 12. Jahrhunderts die literaturgeschichtliche Stellung Walthers von der Vogelweide in diesem Zusammenhang genauer gefaßt, letztlich das innovative Potential seiner Lyrik differenzierter und präziser als bisher herausgearbeitet. Zum anderen wird die Diskussion über unzweifelhaft zentrale Merkmale des Minnesangs, nämlich häufige gnomisch-didaktische Aussagemodi, in Verknüpfung mit der sozialen Situierung und Funktionalisierung dieser „Gesellschaftskunst“ weitergeführt.

Inhalt

Vorwort
I. Grundlagen: Gattungsbegriff und Systemkonzept
1. Zum Ruhschen Liedkriterium: Integration, Verklammerung, Sukzession der Strophen
2. Zum Ruhschen Spruchkriterium: Selbständigkeit/Autonomie, Geschlossenheit, Pointierung; Reihung und Addition der Strophen
3. Der Begriff „Einheit“
II. Grundlagen: Minnesang und Sangspruchdichtung: eine Standortbestimmung
1. Mentale Disposition und Literatur
2. Performanz/Referenz und Gattungsproblematik: Zusammenführung zweier Frageperspektiven
2.1 ‘Spurensuche’ oder Ein Beitrag zur Affirmation eines methodischen Zugriffs
2.2 Aufführungssituation – Vermittlungsstruktur – Gattungsinterferenz
3. Noch einmal: Formales
III. „Registerinterferenzen“ – Wege der Annäherung zweier Gattungshorizonte
1.  waz ist minne? – Minnesang als „Diskurs über die höfische Liebe“
2.  Registerkonstituenten der Sangspruchdichtung in Texten des Minnesangs aus „Minnesangs Frühling“
2.1 Namenlose Lieder
2.2 Früher Donauländischer Minnesang
2.2.1 Kürnberger
2.2.2 Meinloh von Sevelingen
2.2.3 Der Burggraf von Regensburg
2.2.4 Dietmar von Eist
2.2.5 Zusammenfassung
2.3 Der rheinische Minnesang (1. Hochphase)
2.3.1 Heinrich von Veldeke
2.3.2 Rudolf von Fenis
2.3.3 Heinrich von Rugge
2.3.4 Engelhart von Adelnburg
2.3.5 Zusammenfassung
2.4 Der hochhöfische Minnesang (2. Hochphase)
2.4.1 Heinrich von Morungen
2.4.2 Reinmar
2.4.3 Hartmann von Aue
2.4.4 Zusammenfassung
3. „Minnesangs Frühling“: Minnesänger als Sangspruchdichter
3.1 ‘Sangsprüche’ in minnelyrischen Tönen
3.1.1 Heinrich von Rugge
3.1.2 Bernger von Horheim
3.1.3 Reinmar
3.2 Spruchstrophen und Spruchtöne
3.2.1 Heinrich von Veldeke
3.2.2 Heinrich von Rugge
3.2.3 Bligger von Steinach
3.2.4 Reinmar
3.2.5 Gottfried von Straßburg
3.2.6 Zusammenfassung
4. Walther von der Vogelweide – Tradition und Innovation
4.1 Programmatik im Medium von Interferenz
4.1.1 Minne
4.1.1.1 Die Partnerinfigur
4.1.1.2 Die Rolle des Werbenden
4.1.1.3 Dame(n)-Werber
4.1.1.4 Der Begriff minne
4.2 Minnesang
4.3 Verwirklichung
4.4 Der Minne(sang)lehrer
4.5 Frauen (und Männer)
4.5.1 Die eine(n) – die andere(n)
4.5.2 Die Frauen als Garantinnen einer blühenden Minnekultur
4.6 ‘Veröffentlichung’ der ‘Spielregeln
4.7 Frau Welt
4.8 ‘Virtuelle’ Minne(sang)versatzstücke
4.9 Sangspruchhafte ‘Spuren’ in der Überlieferung – Der Ansatz von Jan-Dirk Müller
5. Registerkonstituenten des Minnesangs in der Sangspruchdichtung
5.1 Walter von der Vogelweide
5.2 Reinmar von Zweter
IV. Gattungsinterferenzen im Bereich von Minnesang und Sangspruchdichtung des 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts
V. Bibliographie