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Reihe
 
Romanistik
 

 
Romanice
Herausgegeben von Reinhard Krüger
 

Kuhn, Helke: Rhizome, Verzweigungen, Fraktale: Vernetztes Schreiben und Komponieren im Werk von Édouard Glissant
(Romanice 28)
ISBN 978-3-89693-728-5 (05/2013)
325 Seiten, 14 Abb., Kt., EUR 49,00
 
Der Poet und Schriftsteller Édouard Glissant ist zweifelsohne als einer der wichtigsten Vordenker postkolonialer sowie globalisierungsphilosophischer Fragen zu betrachten. Die bisherige Forschung weist jedoch eine Diskrepanz zwischen der hochgelobten und viel zitierten Theorie und Philosophie Glissants einerseits und seinen Romanen und Gedichten andererseits auf. So werden seine philosophischen Traktate und Essays zumeist völlig losgelöst von seinem ‚univers romanesque‘ gelesen.
Als erste deutschsprachige Monographie über das Werk des antillanischen Autors, verfolgt die vorliegende Untersuchung vor allem die Frage nach einer versteckten Ordnung innerhalb des narrativen Chaos des Romanwerks. Dabei schlägt sie einen Lektürezugang zu dem als höchst hermetisch geltenden Werk über das Zusammenwirken der metapoetologischen Figuren des Rhizoms, der Verzweigung und des Fraktals vor.

Inhalt
 
Sigelverzeichnis
Rhizome, Verzweigungen, Fraktale – Ein Ausblick
1. Einleitung
1.1 Glissant im Kontext postkolonialer und poststrukturalistischer Theorien
1.2 Das Rhizom
1.2.1 Das Rhizom im Kontext der Botanik
1.2.2 Allgemeine Verwendung des Rhizombegriffs
1.2.3 Kleine Vorgeschichte einer Rhizomatik
1.3 Das Rhizom in Mille Plateaux
1.4 Kritische Kommentierung des Rhizoms bei Deleuze und Guattari
1.5 Rhizomatik und Evolutionstheorie
1.6 Fragestellung
1.7 Verfahren – Methode
1.8 Aufbau
1.9 Forschungsstand
2. Kulturelle Konfigurationen des Rhizoms bei Glissant
2.1 „Identité-rhizome – Identité-relation“
2.2 „La terre rhizomée“
2.3 Le Discours antillais – „un discours éclaté“
2.4 Rhizomatik und die Position Glissants zum World Wide Web
2.5 Diversität, Opazität, Relation – Rhizom
2.6 Sprache als Rhizom
2.6.1 „créolisation“ versus „créolité“
2.6.2 „langage“ und „imaginaire des langues“
2.6.3 „écriture“ bzw. „langage“ der Romane
3. À partir de la peinture et de la sculpture
3.1 Die haitianische Malerei
3.2 Die Skulpturen Cárdenas’
3.3 Wifredo Lam – „Yam, I am, Lam“
3.3.1 Der Maler als „image parfaite de la Relation“
3.3.2 Genese und Digenese
3.3.3 Kreolisierung der Ästhetiken
3.3.4 „Poétique du paysage américain“
3.4 Schlussbetrachtung
4. À partir du temps
4.1 Das Verhältnis von Geschichte und Literatur
4.1.1 „L’Histoire comme piège“
4.1.2 Literatur – Mythos – Geschichte
4.1.3 Mythos – Märchen
4.2 „Là ou les histoires se joignent, finit l’Histoire.“ – Romananalyse
4.2.1 „Le cri même de la racine“
4.2.2 Mathieus und Papa Longoués Spurensuche
4.2.3 Odono oder die „Trace du temps d’avant“
4.2.4 Mycéa und das „délire verbal“
4.2.5 „Les histoires defont l’Histoire“
5. À partir de l’espace
5.1 Raum im Text
5.1.1 „Nœud des chemins“
5.1.2 Maho, Gani, Mani – Mahagony
5.2 Textraum „Un livre comme un fleuve?“
5.3 Multiplizierung des Textraumes: „le livre tout entier est un brousse“
5.4 Der globale Raum – „la grève du vaste monde“
5.5 Schlussbetrachtung
6. À partir des relations littéraires
6.1 Intertextualität und postkoloniale Literatur
6.2 Problematisierung des Intertextualitätsbegriffs
6.3 Der Erzähler als „pacotilleur“
6.4 Faulkner – Glissant als Beispiel eines „lieu-commun“
6.5 Schlussbetrachtung
7. À partir de la „dispersion de temps et d’espace“
7.1 Denkort und Denkbewegung „tout-monde“
7.1.1 Tout-monde – der Roman
7.1.2 „Rappel des péripéties qui ont précédé“
7.1.3 Incipit
7.1.4 Colino und Panoplie Derien im „tourbillon“
7.1.5 LE LIEU-BANIANS
7.1.6 Von Genua nach Vernazza und von den italienischen Archipelen
7.1.7 „Il y a une grotte qui perce l’île de part en part…“
7.1.8 Von der Welt „en miniature“ zum „chaos-monde“
7.1.9 Von Saint-John Perse, Deleuze und Guattari zu Mathieu
7.1.10 Von Thaël und Mathieu zum Studenten Édouard Glissant
7.1.11 Von einem rätselhaften Geruch zum „mystère de la barrique“
7.1.12 „Mycéa, c’est moi“
7.1.13 Vom Streit „du parti des fruits contre celui de la cochonaille“ zu Atala
7.1.14 Von den senegalesischen Zecken zu den „antillais“
7.1.15 Vom 28. September zu Paul Niger
7.1.16 Von Stepan Stepanovitch zur „folie“ von Marie Celat
7.1.17 Von Mycéa zur „tragédie d’Askia“
7.1.18 Air-Plane oder von den „pacotilleuses“ über die „quatre directions“ zum indischen Masala
7.1.19 Vom „Taxi-Pays“ zum letzten Abgrund Mathieus
7.2 Schlussbetrachtung
7.3 „Des territoires imaginaires“ – Utopische Räume
8. À partir du mot
8.1 „La racine latine avait poussé jusque-là.“ – Von der narrativen Exploration der Worte
8.1.1 Von „maître Schneider“ zu Jacob Sartor …
8.1.2 Von Sartor zu Sartorius …
8.1.3 Von Sartorius zu Sartoris …
8.2 Schlussbetrachtung
9. Bibliografie
9.1 Gespräche mit Edouard Glissant
9.2 Internetquellen ohne Verfasserangabe
9.3 Filme
9.4 Musik
9.5 Abbildungsverzeichnis