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Reihe
 
Romanistik
 

 
Romanice
Herausgegeben von Reinhard Krüger
 

Krüger, Reinhard (Hrsg.): Grenzgänge, Hybride & Fusionen. Romanistische Beiträge zu polykulturellen Kommunikationsprozessen
(Romanice 23)
ISBN 978-3-89693-723-0 (11/2008)
208 Seiten,
2 Farbabb., 12 s/w Abb., Ebr., EUR 24,80
 
Grenzgänge, Hybride und Fusionen, die Wirklichkeit der Kulturen gemäß einem dynamischen Kulturbegriff besteht vor allem in den veränderlichen Phänomenen. Ohne ununterbrochenen Austausch können Kulturen nicht sein, ja sie verlieren ihre Fähigkeit, die in ihnen lebenden Individuen mit dem Repertoire von Fertigkeiten auszurüsten, die sie langfristig lebensfähig erhalten.
Eine wissenschaftliche Untersuchung von Kultur hätte zur Aufgabe, Kulturen als hybride Konstruktionen zu identifizieren und hinsichtlich ihrer Bildungselemente zu beschreiben und zu deuten. Nicht die Stabilität, nicht das Rekurrente, sondern gerade das ‘Flüssige’, das Nicht-Stabile wäre als der eigentliche Kern von Kultur auszumachen. Kultur erschiene danach immer als das Ergebnis von Kommunikations-, Austausch- und Aneignungsprozessen, in deren Verlauf sich Transformationen vollziehen.
Literaturwissenschaft, als eine Spezialdisziplin einer allgemeinen Kulturwissenschaft aufgefaßt, hätte danach zur Aufgabe, Literatur als im Medium des Textes und im Zeichensystem der Sprache in Szene gesetzte kommunikative Handlungen und Vorgänge zu untersuchen. Hier zeigte sich grundsätzlich, wie sich diese Kommunikation immer um die elementaren Fragen des Lebens drehte: Allgemein gefaßt könnte man diese immer als die Verrichtungen der biologischen, materiellen und kulturellen Reproduktion menschlicher Gesellschaft identifizieren. Daher rührt – je nach Gesellschaftsformation mit verschiedener Schwerpunktsetzung – die Dominanz der mit Eros, Thanathos, Demeter oder Psyche verbundenen Themen der Literatur.

Inhalt
 
REINHARD KRÜGER: Zur Einleitung: Kultur als hybride Formation. Ein Versuch über New Orleans
OTTMAR ETTE: Geschlechtermodellierungen – Geschlechtergrenzen: José Martí und Juana Borrero
HENRIETTE PARTZSCH: Mit Byron und Scott zwischen Kuba und Spanien: Gertrudis Gómez de Avellanedas literarische Begegnungen mit heroischen Piraten und Banditen
DIETER INGENSCHAY: Vom Blühen und Verblühen des „Zentrums“ – Die neue Internationalisierung der lateinamerikanischen Literatur. Beobachtungen zu Jorge Volpis El fin de la locura
HELKE KUHN: Zwischen écriture und Malerei – Edouard Glissant und die haitianische Malerei
THOMAS BREMER: Das Testimonio eines Mapuche: Über Pascual Coñas Erinnerungen an die indigene Kultur Chiles vor 1930
REINHARD KRÜGER: „Monsieur, il faut faire retraite!“ – Poussins Diogenes (1648) und Molières Alceste (1666) auf dem Weg nach Arkadien?
HERMANN HERLINGHAUS: Walter Benjamins Begriff des Rausches zwischen Surrealismus und Drogenkrieg
MECHTHILD GILZMER: Jorge Semprun, „erinnerndes Bewußtsein“ und Autobiographie
LYDIA BAUER: „Je vous ai vus arriver, vous de la génération qui n’osait plus vieillir …“ – Alter und Schönheit in der zeitgenössischen französischen Literatur
ARNOLD GROH: Auf der Suche nach dem Gral: Die relationale Erfassung von Kulturelementen mit dem Cultos-Programm