Delabar, Walter / Plachta, Bodo (Hrsg.): Thomas Mann (1875-1955) (MEMORIA, Band 5) ISBN
3-89693-447-3 (10/2005)
364 Seiten, Kt., EUR 39,50 Übertrieben oder nicht, Thomas Mann ist heute der König der deutschsprachigen Literatur. Kein anderer deutscher Autor, keine andere deutsche Autorin erfährt
dieselbe Wertschätzung wie der 1875 in Lübeck geborene und 1955 in der Schweiz verstorbene Romancier und Essayist. Er wird gleichermaßen als Moralist wie als Romanautor geehrt, als Standards setzender Stilist und
Romankonstrukteur, dem nachzueifern beliebte, aber eingestandener Maßen meist vergebliche Liebesmüh ist. Diesen Ruf hat sich Thomas Mann erarbeiten müssen. Der zu Beginn als kalter Stilist und purer Handwerker
abschätzig betrachtete Mann, der eingestanden antidemokratische Konservative bekannte sich nach dem Ersten Weltkrieg zur ersten deutschen Demokratie, der zögerliche Exilant wurde zur wichtigsten Größe des deutschen
Exils, der bekämpfte Rückkehrer ist heute der vornehmste Repräsentant der ganzen deutschsprachigen Literatur. Fünfzig Jahre nach seinem Tod unternimmt der Memoria-Band „Thomas Mann (1875-1955)“ eine
umfangreiche Sichtung des Werks, seiner Brüche, seiner Themen, seiner Leistungen. Das Ergebnis kann kaum wundern: Thomas Mann ist der unbestrittene König der deutschsprachigen Literatur heute.
Inhalt WALTER DELABAR, BODO PLACHTA: Thomas Mann (1875-1955). Zur Einleitung ANDREAS BLÖDORN: „Vergessen ... ist das denn ein Trost?!“ Verfall und Erinnerung in den Buddenbrooks WIEBKE
KOHLWES: „Die Gottesgabe des Wortes und des Gedankens“. Kunst und Religion in Thomas Manns poetologischen Essays bis Bilse und ich ERHARD SCHÜTZ: „Das Ende muß es lehren, – auch diesmal.“
Figurationen medialer Prominenz in Thomas Manns Königliche Hoheit FRIEDERIKE VON SCHWERIN-HIGH: „… aber sonst ist es wirklich eine verwandte Geschichte“. Gegenüberstellung von Gegenwart,
Geschichte und Gefühl in Unordnung und frühes Leid JEFFREY L. HIGH: Goethe, Schiller, Kleist und Aschenbach: Thomas Manns Selbsterklärung zum Novellen-Klassiker in Der Tod in Venedig DIETER HEIMBÖCKEL: Reflexiver Fundamentalismus. Thomas Manns Betrachtungen
eines Unpolitischen WALTER DELABAR: Mittelmäßige Helden, wohin? Hans Castorp, Clawdia Chauchat und andere Persönlichkeiten in Thomas Manns Zauberberg PIA KARST: Thomas Manns Buddenbrooks:
Die „erstaunliche Popularität des Geistigsten“. Die Hintergründe der Nobelpreisverleihung und der Erfolg der Volksausgabe EVELYN BUKOWSKI: Jüdisches Erzählen und mythische Erinnerung in Thomas Manns
Joseph-Romanen LÉON HANSSEN: Diese Zeit braucht Geister wie ihn: Thomas Mann und Menno ter Braak PHILIPP GUT: „Ein Geruch von Blut und Schande“. Die Kontroverse um Thomas Mann und die ‚innere
Emigration‘ DIRK VAN HULLE: „Von dem Erkenntniskitzel“: Thomas Manns Doktor Faustus NICHOLAS MARTIN: Thomas Manns Nietzsche im Lichte der eigenen Erfahrung: Einkehr, Abrechnung,
Selbstkritik VOLKMAR HANSEN: Rom 1953: „Französisches Radio-Interview“. Ein Text Thomas Manns MAREN ERMISCH: „So hält man sein Leben zusammen.“ Spuren des Autobiografischen in Thomas Manns Felix
Krull SILKE GROTHUES: Thomas Manns Roman Der Erwählte als im Mittelalterbild vermittelte ironische Referenz zum Lebenswerk BERND HAMACHER: „Wenn schon alt, dann goethisch alt.“ Die Betrogene – Thomas Manns poetisches Resümee im Zeichen Goethes JOEL GISKES: Arbeitsbibliographie zur Thomas-Mann-Forschung. 1980-2004 Autorinnen und Autoren
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