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MEMORIA
Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
 

Urmoneit, Sebastian (Hrsg.): Joseph Haydn (1732-1809)
(MEMORIA, Band 11)
ISBN 978-3-89693-
269-3 (12/2009)
481 Seiten, 154 Abb., Kt., EUR 56,00
 
Wenn zum 200. Todestag Joseph Haydns in der Reihe „Memoria“ ein Sammelband erscheint, der den Gattungen gewidmet ist, in denen der Komponist sich bewegt hat, dann ist das Motto Erinnerung beim Wort genommen worden. Der im späteren 18. Jahrhundert vielleicht populärste Komponist Europas ist nach seinem Tod zu einem Komponisten für Kenner geworden, der aus dem allgemeinen Gedächtnis fast ganz verdrängt wurde.
Selbst die historische Musikwissenschaft hat sich seinem Schaffen häufig aus der anachronistischen Perspektive seiner Nachfolger gewidmet. Zu erinnern ist darum an eine uns heute fast fremd gewordene Ästhetik des Witzes und daran, dass Haydn seine Zuhörer an seinem kompositorischen Diskurs teilnehmen ließ, statt ihn, wie Komponisten späterer Generationen in seinen Bann zu ziehen und zu erschüttern.
Alle Beiträge, so unterschiedlich sie auch ausfallen und welcher Gattung sie sich zuwenden, versuchen, dem auf den Grund zu gehen, was das Haydns kompositorischem Denken Spezifische ausmacht, um der historisch informierten Aufführungspraxis ein wissenschaftliches Pendant zu geben.

Inhalt
 
Vorwort
Instrumentalmusik
HARTMUT FLATH
: Haydns Formdenken und die Kategorie des „Witzes“
MARKUS NEUWIRTH: „Verschleierte“ Reprisen bei Joseph Haydn. Über einige Fragwürdigkeiten eines anachronistischen Sonatenform-Paradigmas
Sinfonie
FELIX DIERGARTEN: Haydn, Reicha und zwei Pausen: Formprinzipien im 18. Jahrhundert
POUNDIE BURSTEIN: Echt oder Falsch? Zur tonalen Rolle der „falschen Reprise“ in Haydns Sinfonie Nr. 41
SERGEJ NEWSKI: Die Symphonie als Labor. Experimentelle Ansätze in den Symphonien der Siebziger Jahre bei Joseph Haydn
Streichquartett
SEBASTIAN URMONEIT: Die Tendenz aller reinen Instrumentalmusik zur Philosophie: Zur kompositorischen Denkform des Allegretto-Kopfsatzes des Quartetts Es-Dur, op. 64/6Hob III: 64
CHRISTHARD ZIMPEL: Die Entdeckung der thematischen Arbeit in Haydns Streichquartetten
Klaviersonate
MARKUS FAHLBUSCH: Materiale Form in Joseph Haydns Klaviersonaten
MICHAEL POLTH: Singularität und strukturelle Beziehungen. Analytische Bemerkungen zu Haydns Klaviersonaten
Klaviertrio
WOLFGANG FUHRMANN: Haydns Essayismus. Bemerkungen zu seinen Klaviertrios
Solokonzert
GESINE SCHRÖDER: Gradus ad sonum exiguum. Zu Haydns langsamen Konzertsätzen
Oper
CHRISTINE SIEGERT: Haydn und das Musiktheater
MERLE FAHRHOLZ: L’isola disabitata – Musik für das Theater
NIKOLAUS MÜLLER: Joseph Haydn – Orlando paladino: Taktgruppenmetrische Beobachtungen
Oratorium und Messe
MICHAEL HEINEMANN: Haydns Fleiß.Die Jahreszeiten und die Geschichte
PETER ICKSTADT: Friedensvisionen in Joseph Haydns Messen
Briefe
WALTER REICHER: Joseph Haydn und sein Bruder Michael: Neue Dokumente – Neue Fragen
Autorinnen und Autoren