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Fenker, Benjamin: Zwei Hände für einen Dreiklang.
Techne im Zentrum von Musikproduktion und Musiktraduktion
(Musik / Gesellschaft / Geschichte, Band 5)
ISBN 978-3-89693-587-8 (10/2012)
131 Seiten, 22 x 15 cm, 18 Abb., Kt., EUR 26,00
Musikalisches Werken und Wirken vollzieht sich in einem vieldimensionalen Zusammenhang. In diesem sollten die zu oft als Gegensätze gegeneinander ausgespielten künstlerischen und – auch im Wortsinne – handfesten technischen Belange vielmehr zusammengedacht werden. Benjamin Fenker behandelt umfassend die handwerklichen Grundlagen der sinnlich-geistigen, zugleich materiellen und immateriellen Produktion von Musik im Zeichen spezifischer Technik. Dazu gehören auch die Vermittlung und Überlieferung von Wissen und Können, von Fähigkeiten und Fertigkeiten auf der Basis von implizitem und explizitem Wissen und das „zünftige“ Verhältnis zwischen Meister und Lehrling, zwischen „Maestropheles“ und Schüler. Auch spielen Arbeitsteilungen innerhalb der Musikproduktion zwischen Komponierenden und Musizierenden, Dirigierenden und Improvisierenden eine Rolle, sowie die ökonomische Dimension als Korrelat des Technischen nach dem Motto „Ohne Ton kein Lohn“.
Die Einleitung von Hanns-Werner Heister umreißt mit Echo-, Syrinx-, Hermes- und Daidalos-Prinzip vier Grundprinzipien der Technischen Re/Produktion von Musik. Er behandelt vor allem Konsequenzen auf der historischen Stufe der „Großen Industrie“ und damit etwas von der Nachgeschichte dessen, was Benjamin Fenker sorgfältig entwickelt.
Inhalt
Einleitung: Echo, Syrinx,
Hermes, Daidalos. Zu den vier Prinzipien der Technischen Re/Produktion der Musik.
Vorschau und Ausgangspunkt
1 Techne als Fluchtpunkt von Wissen und Können
1.1 Bedeutung, Etymologie und Besonderheiten
1.2 Ideal und Effizienz. Der platonische Techne-Begriff
1.3 Prozess und Zweck. Der aristotelische Techne-Begriff
1.4 Know how. Das Wissen vom Wie des Könnens
1.5 Materialkontakt.
Die Handwerklichkeit der Techne
1.6 Wer, wie, was? Grundlegendes zu Techne und Musik
2 [Pro]duktionmateriell – Das Werkzeug des Musikers
2.1 Organon und Ohren. Fertigkeiten und Poiesis des technetischen Instrumentenbauers
2.2 Ergon und Ergonomie. Werkzeuge, Produkte und Produkte als Werkzeuge
2.3 Anleitung zum Musikalischsein. Partituren,
Vorlagen und Konzepte
2.4 Das doppelte Spiel. Schallplatten, CDs und mp3
3 [Pro]duktionimmateriell – Das Werk des Musikers
3.1 Produits Fugitives. Flüchtige Produkte
3.2 Das poietische Repertoire. Fertigkeiten und Poiesis des technetischen Musikers
3.1.1 Ritardando vivace. Der Komponist | geplante Produktion
3.1.2 Jetzt oder nie. Der Improvisator | spontane Produktion
3.1.3 Indirekte Gesteme. Der Instrumentalist | Reproduktion mit nicht körpereigenen Mitteln
3.1.4 Direkte Phoneme. Der Sänger | Reproduktion mit körpereigenen Mitteln
3.1.5 Direktive Gesteme. Der Dirigent | Duktion mit körpereigenen Mitteln
3.1.6 Indirekte Kontrolle. Der Tonmeister | Duktion mit nicht körpereigenen Mitteln
3.1.7 Tele-phoneme. Der Musikmanager | Meta-Duktion
4 [Tra]duktionmateriell – Das Wissen des Musikers
4.1 Scio non ergo possum. Explizites Wissen des technetischen Musikers
4.2 Explikation und Episteme. Technetische Vergegenständlichungen
4.2.1 4D -> 2D. Prozessualität
und Autorschaft
4.2.2 Seiten und Saiten. Der Musiker als Bücherwurm
5 [Tra]duktionimmateriell – Das Können des Musikers
5.1 Possum non ergo scio.
Implizites Wissen des technetischen Musikers
5.2 Know how, then show how! Zur Mimesis von Meisterbetrieb und Meisterkurs
5.2.1 Streben und Weben. Schüler, Lehrling, Amateur
5.2.2 Maestropheles.
Lehrer, Meister, Virtuose
6 Die Arbeitsteilung des Musikers
6.1 Hämmern, Sägen, Überlegen. Evolutionäre Grundlagen und Exteriorisierung
6.2 Besser, schneller, schöner. Spezialisierung, Arbeitsteilung und Techne
6.3 Ohne Ton kein Lohn. Musik als wahre Ware?
6.4 Demiurgen des Klanges. Handwerk, Manufaktur und Fabrik als Schauplatz der Musik
7 Rückschau und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Danksagung
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