Bauer-Funke, Cerstin / Febel, Gisela (Hrsg.): Der automatisierte Körper.
Literarische Visionen des künstlichen Menschen vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert (Körper ♦ Zeichen ♦ Kultur 17) ISBN 3-89693-261-6
(11/2005)
341 Seiten, 22,7 x 15,3 cm, 13 Abb., Kt., EUR 52,00 In unserem Zeitalter der virtuellen Computerwelten und der Biotechnologie erlebt der Traum vom künstlichen Menschen als Ausdruck immer neuer Versuche
anthropologischer Selbstbestimmung des Menschen eine ungeahnte Hochkonjunktur. Doch das Thema des künstlichen Menschen, sei es der Humunculus, der Automat, der Android, die Marionette, die Puppe oder der Cyborg, hat
die Literatur schon seit jeher fasziniert. Der Körper, und erst recht der künstliche Körper, bildet eine vielgestaltige Projektionsfläche für die gesellschaftskritischen, anthropologischen, moralischen und
ästhetischen Fragestellungen, die sich in den hier zur Debatte stehenden französischen, spanischen, italienischen, lateinamerikanischen und portugiesischen Texten manifestieren. Sie werden anhand der 28 in diesem
Band versammelten romanistischen Beiträge diskutiert. Cerstin Bauer-Funke ist Hochschuldozentin am Romanischen Seminar der Universität des Saarlandes. Gisela Febel ist Professorin für romanistische Literaturwissenschaft an der Universität Bremen.
Inhalt Einleitung SUSANNE FRIEDE (Göttingen): Zur Funktion des Automaten in französischen
Texten des 12. Jahrhunderts NICOLAS CASTIN (Paris): La chair éloquente: mécanique des passions et stratégies du langage chez Marivaux RUTH FLORACK (Stuttgart): Spiel-Automaten. Metamorphosen des Schauspielers
im 18. Jahrhundert Kathrin ACKERMANN (Salzburg): Ein französischer Frankenstein? Xavier Boniface Saintines Erzählung L’enfant du sorcier (1825) CHRISTIANE SOLTE-GRESSER (Bremen): Pinocchio:
Die Unvernunft der Puppe, die Unordnung im Text und das „Unbehagen in der Kultur“ FLORIAN NELLE (Berlin): L’Eve future und elektrischer Stuhl – das Phantasma des elektrifizierten Körpers im Fin de Siècle ANDREA OBERHUBER (Montréal): Mise en scène et autoreprésentation chez la Contessa di Castiglione et Claude Cahun ROLF LOHSE (Göttingen): Automaten im Kontext des Komischen THOMAS STEIN (Bern): ‚La leggerezza del fumo‘. Zur unvernünftigen Logik des Rauchmenschen in Aldo Palazzeschis Il Codice di Perelà ANDREA
GREWE (Osnabrück): Von ‚wahren‘ Schöpfern und ‚falschen‘ Demiurgen. Kunst-Geschöpfe im literarischen Werk Alberto Savinios GIOVANNI NICOLI (Zürich): Die bedrohte Vernunft. Zur Verselbständigung der
Puppenfrau in Tommaso Landolfis La moglie di Gogol INKE GUNIA (Hamburg): ‚Ilusiones desengañadoras‘. Menschliche Staffagen in kulissenartigen Räumen im Erzählwerk von Juan Carlos Onetti ALEXANDRA
BEILHARZ (Berlin): Zur Literarisierung von Zwangsvorstellungen: die Puppenfrau in Felisberto Hernández’ Erzählung Las Hortensias (1949) CERSTIN BAUER-FUNKE (Saarbrücken): Männerphantasien und feministischer Diskurs im Widerstreit. Zur künstlichen Frau in Anuncio und Parábola del trueque von Juan José Arreola MARGA GRAF (Aachen): Homunculus oder der Traum von der künstlichen Erschaffung des Menschen in Moacyr Scliars Roman Cenas da vida minúscula (1991) KIAN-HARALD KARIMI (Berlin/Bonn): Von der äußeren in die innere Mongolei. Medialität und Domestizierung des Körperlichen bei Mario de Sá-Carneiro, Adolfo Bioy Casares und Michel Houellebecq GISELA FEBEL (Bremen): Frauen und Puppen in den Filmen von Alain Robbe-Grillet – Obsessionskörper NATASCHA UECKMANN (Bremen): Hybride Kreaturen im modernen französischen Comic: Enki Bilal Die Autorinnen und Autoren des Bandes Personenverzeichnis Sachregister
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