Rothe, Matthias / Schröder, Hartmut (Hrsg.): Körpertabus und Umgehungsstrategien
(Körper ♦ Zeichen ♦ Kultur 16) ISBN 3-89693-260-8
(09/2005) 213 Seiten, 22,7 x 15,3 cm, 10 Abb., Kt., EUR 32,00 / 55,60 SFr Wie verändert das Mobiltelefon unsere Körper? Auf welche Weise macht es sie auffällig? Warum gerät der drastische Einsatz des Körperlichen in der Harald Schmidt Show nicht zum
Tabubruch? Welche Strategien verfolgen Übersetzer, wenn sie es mit Texten zu tun haben, die das Körperliche ‚ungeschminkt’ in Szene setzen? Welche Tabuisierungen fungieren in den Debatten zum therapeutischen
Klonen als letzte Ankerpunkte? Solche Fragen sucht das vorliegende Buch zu beantworten. Viele der hier versammelten Autoren greifen dazu auf das Karnevalskonzept Michail Bachtins zurück. Gemeinsam ist den Artikeln
darüber hinaus die Orientierung an den Begriffen Körper, Tabu, Umgehungs- bzw. Bewältigungsstrategie. Die Vielfalt der ins Spiel gebrachten Phänomene und Perspektiven macht diese Publikation schließlich zu
einer lebendigen, die tradierten Fächer übergreifenden Auseinandersetzung. Sie ist nicht zuletzt der unterschiedlichen disziplinären Herkunft der Autoren geschuldet (Philosophie, Literaturwissenschaft, Linguistik,
Soziologie etc.). Auch die vorgeschlagenen Rubriken: Massenkommunikation, ästhetische Repräsentationen, Diskursanalysen, Sprache und Übersetzung bieten dem Leser Anhaltspunkte für eine Lektüre, die die engen Grenzen
der Einzeldisziplinen unterläuft.
Inhalt MATTHIAS ROTHE / HARTMUT SCHRÖDER: Thematische Hinführung I. Massenkommunikation SANDRA MÜLLER: Let‘s talk about Body Talk! We, on Death Row – der Tod steht
ihnen gut HARTMUT SCHÖNHERR: Zur Semiotik von Tabubruch und Versöhnung OLAF ARNDT: Die innere Tastatur II. Ästhetische Repräsentationen MICHAEL EGGERS: „Sie lebt nur, wenn sie singt“ Die
Stimme, die Sprache und die Religion in E.T.A. Hoffmanns DAS SANCTUS JÖRG HEINIG: ,,Geheilter Pimmel“ eint ,,geteilte Himmel“ Tabu und Tabubruch im Roman ,,Helden wie wir“ von Thomas
Brussig STEFANIE DIEKMANN: Ersatzhandlungen Zur Inszenierung von Körpern und Körperschaftlichkeit in Tod Brownings Film ,,Freaks“ (1931) BJÖRN QUIRING: Die Repräsentation von devianten und normativen
Körpern in Tod Brownings Film ,,Freaks“ III. Diskursanalyse CHRISTO TODOROV: Die ,,Unantastbarkeit“ des demokratischen Konsens WERNER
KONITZER: Kameradschaft und Intimität Tabuverletzungen als Momente ethischer Zurichtung WOLFRAM EILENBERGER: Dynamische Einheit und heitere Unsterblichkeit Philosophische Grundlagen und Implikationen der
Karnevalstheorie von M.M. Bachtin MATTHIAS ROTHE: Theater der Empfindsamkeit Versuch über eine empfindsame Semantik IV. Sprache und Übersetzung SILVI SALUPERE:
Übersetzung tabuisierter Lexik Am Beispiel einer Novelle von Peeter Sauter IGOR PANASIUK / HARTMUT SCHRÖDER: Tabu, Körperlexik und Umgehungsstrategien am Beispiel des Deutschen, Finnischen, Polnischen, Russischen
und Ukrainischen
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