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Kulturwissen.

 

 
Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft
 
Herausgegeben von Alberto Martino
 

Strümper-Krobb, Sabine: Zwischen den Welten. Die Sichtbarkeit des Übersetzers in der Literatur
(IFAVL, Band 123)
ISBN 978-3-89693-541-0 (04/2009)
190 Seiten, 22 x 15 cm, Kt., EUR 32,00
 
Zwischen den Welten behandelt die Rolle von Übersetzer- und Dolmetscherfiguren und das Thema der Übersetzung in Erzähltexten aus verschiedenen Literaturen vor allem des zwanzigsten und beginnenden einundzwanzigsten Jahrhunderts. Die Popularität solcher literarischer Vermittlerfiguren ist nicht nur Zeichen ihrer Wichtigkeit in der heutigen Welt oder Spiegelung biographischer Erfahrungen ihrer Autoren, sondern zeigt, dass, ähnlich wie im Bereich der Kulturwissenschaften, Übersetzer und der Begriff der Übersetzung auch in literarischen Texten als Metaphern für eine dezidiert moderne und postmoderne Befindlichkeit fungieren. Im Mittelpunkt der Studie stehen Aspekte wie die Rolle von Übersetzerfiguren für die literarische Repräsentation von Begegnungen zwischen Kulturen, ihre Bedeutung für den metafiktionalen Diskurs und die Funktion von Übersetzung und Übersetzern bei der Hinterfragung von stabilen Identitätskonzepten. Behandelt werden Texte von Thomas Mann, Italo Calvino, Ingeborg Bachmann, Carlos Fuentes, Peter Handke, José Marías, Joyce Carol Oates und Eva Hoffman, sowie zahlreichen anderen internationalen Autoren.

Inhalt
 
Vorbemerkung
I „Lost in Translation“? Übersetzer in Theorie und Fiktion
1. „I am lost“ — Bob Harris in Tokio
2. Das Ende der Unsichtbarkeit des Übersetzers in der Übersetzungsforschung
3. Übersetzung und Übersetzer im literarischen Diskurs
II „vieler Herren Diener“. Übersetzer und die Manipulation des Kulturaustauschs
1. „So verhängnisvoll wie unentbehrlich“. Dolmetscher in Fiktionen der Kulturbegegnung
2. „Sprache als Maske, als falsche Fährte“. Dolmetscherfiguren zwischen Anspruch und Wirklichkeit
3. „den intrigierenden Reizen und Mühen der Reproduktion verfallend“. Übersetzer als Diebe und Scharlatane
4. Übersetzer als ‚rewriter‘. Das konstruierte Bild übersetzter Autoren
5. Verräter, Verbrecher und Scharlatane
III Über das Schreiben schreiben. Übersetzer und metafiktionaler Diskurs
1. „Nichts Eigenes mehr!“ Der Übersetzer und die Absage an die Originalität
2. „Komplex von Verzahnungen, Täuschungen, Fallen“. Übersetzung als Intrige gegen die Autorschaft
3. „Shaping or transforming reality“. Verwirrspiele mit Original und Übersetzung
4. „ein gutes Gleichnis für das, was wir alle tun?“ Übersetzung, Wahrheitssuche und metafiktionaler Diskurs in der Kriminalliteratur
5. „Nomads with the Truth“. Übersetzer zwischen historischer Wahrheit, Erinnerung und Fiktion
6. „Keine mechanische Übertragung des Originals“? Schreiben aus zweiter Hand
IV „Das ewige Dazwischen“. Übersetzung und die Bedrohung der Identität
1. „Die Sprachbegabung der Heimatlosen“. Übersetzung, Übersetzer und Migration
2. „von Wortmassen verschüttet“. Übersetzung und der Verlust der eigenen Stimme
3. „To live forever among foreigners“. Übersetzung als freiwilliges Exil
4. „Was kann man heute wirklich von einem Menschen wissen?“ Übersetzung und Identitätsentwürfe
V Die Sichtbarkeit des Übersetzers im fiktionalen Diskurs
VI Literaturverzeichnis

1. Primärtexte
2. Sekundärtexte
VII Register: Namen und Werke