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Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft
 
Herausgegeben von Norbert Bachleitner

 

Ley, Klaus: Longin – von Bessarion zu Boileau. Wirkungsmomente der „Schrift über das Erhabene“ in der frühen Neuzeit
(IFAVL, Band 160)
ISBN 978-3-89693-597-7 (04/2013)
501 Seiten, 2 Abb., 22 x 15 cm, Kt., EUR 64,00
 
Greifbar wird die Geschichte von Longins Schrift im neuzeitlichen Europa mit Bessarion. Er lässt im Rahmen seines Bildungsprogramms zur Rettung des griechischen Erbes die Abschrift des Textes anfertigen, die bald in die Biblioteca Marciana nach Venedig kam. Bei ihm findet sich – vermittelt über die Reformbestrebungen des Gemistos Plethon – aber auch die konkrete Auseinandersetzung mit den Ideen Longins. Der durch den Fall Konstantinopels (1453) verstärkte Impuls des griechischen Humanismus wird, etwa über die Zwischenstufe Guillaume Fichet, dann in der Kulturpolitik des päpstlichen Rom weitergeführt. In der Zeit Julius’ II. und Leos X. bauen Bembo, Castiglione und Raffael die rhetorische Neuorientierung in den Bereichen der Sprach- und Dichtkunst, der Zivilisationstheorie und der Malerei aus. Mit dem Tode Raffaels und dem Sacco di Roma wird die Linie des Aufstiegs unterbrochen. Die auch durch die aufkommende Reformation herbeigeführte Korrektur unter Paul III. bringt – so im Schaffen Della Casas – eine Veränderung in der Auffassung des Erhabenen.
Die mit Robortellos Druck von „Peri hypsous“ (1554) einsetzende Phase der allgemeinen Verfügbarkeit des antiken Textes führt schnell zu einer vielgestaltigen Auffächerung des darin gebotenen rhetorischen Programms. Es beginnt, wie die Analyse der bislang weitgehend unbeachtet gebliebenen frühen Stellungnahmen zeigt, mit der Aufspaltung in eine humanistisch-katholische, die Deutungsmuster Bessarions fortführende Konzeption des Erhabenen, die bald von den Jesuiten weitergegeben wird, und eine aus dem calvinistischen Denken abgeleitete Grundlegung, wie sie von Franciscus Portus vertreten wird. Über ihn, den hinter P. Manutius stehenden eigentlichen Herausgeber der „zweiten“ Erstausgabe (1555), kommt es zur Begründung des rhetorischen Bildungskanons, der – in Abgrenzung zu Italien – im nördlichen Europa Verbreitung findet.
Boileaus „Traité du sublime“ zeigt die Auflösung der konfessionellen Polarität hin zu Fassungen, die für das Erhabene seit dem 18. Jahrhundert konstitutiv werden sollten. Das von ihm entworfene, auf die „vita civile“ ausgerichtete Wirkungsmodell bleibt dabei der absoluten Monarchie Ludwigs XIV. verpflichtet. Erst die Weiterführung seiner Positionen in England öffnet – unter Aufgreifen des Arguments der Interdependenz von Redefreiheit und Staatsform am Schluss von „Peri hypsous“ – die Perspektive auf die Zukunft.
 
Als Anhang beigegeben sind, bislang unveröffentlicht, die erste lateinische sowie die früheste volkssprachliche Übersetzung von „Peri hypsous“: „De altitudine et granditate orationis“ (Vat. lat. 3441) und Giovanni da Falganos „Libro della altezza del dire“ (Magl. VI, 33).

Inhalt
 
Vorbemerkung
I. Spurensuche: Fährten zu Longin in der frühen Neuzeit
1 Voraussetzungen der Arbeit
A. Formen des Zugriffs
a. Bembo als zentrale Figur der Kunst- und Dichtungstheorie des frühen Cinquecento
b. Longins Schrift, vor Boileau – ein wichtiges Werk der Wirkungsästhetik
B. Zur „Prähistorie“ von Longin
a. Probleme der Zuschreibung
b. Sprachstil und Subjektivität
c. Werkzuschreibung und Deutung: Cassius Longinus als große Persönlichkeit und die Einheit von Leben und Werk
C. Die handschriftliche Überlieferung von „Peri hypsous“
a. Von der Spätantike ins Mittelalter
b. Bezugstexte der Erstdrucke von Longins Schrift
c. Das Exemplar Bessarions: Text und Kontext – die Handschrift und ihr Besitzer
D. Positionen des Erhabenen
a. Entwicklungstendenzen im Zeichen von Subjektivierung
b Etappen der Herausbildung im Quattro- und Cinquecento
2. Ostrom und das Umfeld Bessarions
A. Die Perspektive von außen
a. Der traditionelle Blick auf Byzanz und Bessarion
b. Zur Scharnierfunktion von Byzanz vor und nach dem Fall des oströmischen Reiches
c. Ein unterschätztes Genre: die „Orationes in laudem litterarum Graecarum“
d. Pietro Bembo und die „Oratio pro litteris graecis“
e. Zurück zu Bessarion in Italien – Polaritäten seiner Bedeutung
II. Zum Bildungsprogramm des „umanesimo cristiano“
1. Longins Schrift als erratischer Text in der Frührenaissance
A. Humanismus und Protoreform
a. G. Gemistos Plethons Platonismus: der „Traktat über die Tugenden“ und die Phratrien von Mistra
b. Zum Auftakt der Rezeption: „Peri hypsous“ in der Bibliothek des Kardinals Bessarion
B. Der „Mythos Rom“ - das Projekt einer Weltkultur
a. Zur Periodisierung der Rom-Idee im 15. und 16. Jahrhundert
b. Zum Renaissance-Platonismus bis zu Julius II. und Leo X.
c. „Große Gedanken – große Gefühle“: zur Kombinatorik von Philosophie und Rhetorik seit der Mitte des Quattrocento
d. Reaktionen auf den „umanesimo greco“ unter Paul II.
e. Zur Zielsetzung des Erhabenen beim Ausbau der humanistischen Rhetorik
C. Freiheitspathos und Klassizität: Demosthenes in Bessarions Verteidigung der „libertas christiana“
a. Stufen der kunst- und dichtungstheoretischen Auseinandersetzung mit Longin vor 1500
b. Guillaume Fichets „Rhetorica“ (1471): zur Erneuerung der „ratio civilis“ in Frankreich
c. Von Paris nach Rom: Fichets Reformprogramm und Sixtus IV.
d. Der Fall von Negroponte (1470): Bessarions „Orationes de gravissimis periculis“
D. Zur Neuorientierung von Rede- und Dichtkunst im späten 15. Jahrhundert
a. Klassische Bildung und moderne Sprachkunst – Angelo Poliziano und Vincenzo Calmeta
b. Die Verfügbarkeit des Textes: Handschriften von Longins Werk im Umfeld Bessarions
2. Die unausgesprochene Präsenz Longins in der Kunst der Hochrenaissance
A. Spuren des Longin-Textes: Themen und Strukturen in der Malerei unter Julius II.
a. Erscheinungsbilder des Erhabenen als sprachlose Manifestationen von „Peri hypsous“
b. Raffaels „.S. Cecilia in estasi“ und die Suche nach dem Erhabenen in der Malerei
c. Die Decke der Sixtinischen Kapelle und die Loggien Raffaels – ein weiterer Zugang zu Longin
α. Die Frühzeit Michelangelos
β. Die Bildvorstellung von Gen. I,3 in den Loggien Raffaels
γ. Das Gesamtkonzept der „Stanza della Segnatura“
δ. Konkrete Spuren von „Peri hypsous“ in den Stanzen: die „Scuola di Atene“ und der „Parnaso“
ε. Sappho mit der verdeckten Schriftrolle: die Namensnennung der griechischen Dichterin
3. Aspekte des Programms der Erneuerung seit Leo X.
A. Bembos und Castigliones Verankerung im „umanesimo greco“
a. Die reformerischen Grundlagen von Pietro Bembos „Oratio pro litteris graecis“ (1494)
b. Baldassare Castiglione und der Impuls zur Erneuerung der Stadt Rom
c. „renovatio“ als „restauratio urbis“: die „Lettera a Papa Leone X“
α. Das „nunc stans“ der römischen Geschichte
β. Die Zielsetzung der „Lettera“
B. Zur Modifizierung des Entwurfs eines christlichen Kosmos
a. Das Erhabene in weltpolitischer Dimension um 1513
b. Stufen des Abrückens von Positionen des Quattrocento
c. Die Umdeutung der „sala di Costantino“ als Zäsur
d. Die Schlacht an der Milvischen Brücke: zur Aufwertung des Dynamisch-Erhabenen
e. Das Abrücken vom „umanesimo greco“
C. Transformationen des Erhabenen im römischen Kontext
a. Das fatale Decennium (1520-1527) – zum Ende idealer Erhabenheit
α. Reaktionen auf den Tod Raffaels
β. Der Sacco di Roma als Weltuntergang
4. Grundzüge humanistischer Rede- und Verhaltenskunst im frühen Cinquecento
A. Momente des Erhabenen in Bembos und Castigliones sozialpsychologisch-convivialen Schriften
a. „Il Libro del Cortegiano“ und die Bedeutung des 4. Buchs
α Das Bild vom Fürsten: „Il sogno della fenice“ und die Parnassvision
β. Die gesellschaftliche Dimension der „questione della lingua“
γ. Die Widmung des „Cortegiano“ – zur Bedeutung Michele da Silvas
b. Bembo als Erneuerer der italienischen Dichtungssprache: „Rettorica classica – lingua volgare”
5. Die Kulturpolitik des Hauses Farnese – Transformationen des „heroischen“ Menschenbilds
A. Die Erneuerung der Bildungsinstitutionen unter Paul III.
a. Die Offensive klassischer Bildung – Neuansatz zur Publikation griechischer Texte
b. Die kulturpolitische Situation nach dem „congedo di Pietro Bembo“
B. Texthermeneutisches zu „Peri hypsous“
a. Die Verortungen des Erhabenen in Rhetorik und Metaphysik
b. Die Umdeutung des „heroischen“ Menschenbilds und die Neufassung des Erhabenen
c. „altitudo“ im Gesellschaftsmodell der „scienza civile“ und die Verschmelzung von  „libertà“ und  „amicitia“
C. Lyrik im Zeichen Longins – pro und contra: G. della Casa, A. Piccolomini, J. du Bellay
a. Zur Transformation des Erhabenen in der Lyrik Della Casas
b. Alessandro Piccolomini und der „Petrarca civile“ als Gegenmodell zu Longin
c. Das Verschieben der Debatte nach Frankreich: Du Bellays Transpositionsstrategien
D. Praeludium zur Editionsgeschichte von „Peri hypsous“
a. Ein problematischer Sonderfall: die lateinische Übersetzung „Dionysii Longini de altitudine et granditate orationis“ (Vat. Lat. 3441)
b. Die Frühgeschichte des Codex Dudithianus/Cantabrigiensis
c. Pietro Vettori und das Einschleusen von „Peri hypsous“ in die Öffentlichkeit
d. Vorgaben für die weitere Entwicklung
III. Der Text im Druck
1. Longins Schrift als Buch
A. Die frühe Druckgeschichte
a. Warum nicht Aldus Manutius?
b. Die Editionen: F. Robortello – P. Manutius – F. Portus
c. Zum polemischen Hintergrund der „editio princeps“
α. Die Ausgangslage der verschiedenen Editionen
β. Muret zwischen Manutius und Portus: Sappho im „Commentarius ad Catullum“(1554)
B. Der Blick auf Franciscus Portus
a. Die Longin-Ausgabe von Venedig im Zeichen verschärfter Zensur
α. Die Folgen von Portus’ Ausweisung  aus Ferrara
β. F. Portus’ Schreiben zur Wahl des neuen Papstes: die Adresse an Marcellus II.
γ. Zur Datierung von Codex Plut. 28, 41 der Biblioteca Laurenziana
b. Ein griechischer Reformierter im Westen Europas: Portus’ Sonderstellung
α. Entwicklungsstufen des Kreters in Italien bis 1554/5
β. Die griechisch-byzantinischen Grundlagen im „sermo ad quendam pontificem“
γ. G. Budés „De transitu“ und Calvins Brief an François Ier als Referenzgrößen
C. Erläutende Stellungnahmen zu „Peri hypsous“
a. Die Auswahl der Adressaten von „Peri hypsous“ in den „Erstausgaben“
α. Robortello und Ranuzio Farnese
β. Longin als Wegbereiter der Moderne: Manutius’ Widmung an Michele da Silva
γ. Die Genfer Widmung an Théodore de Bèze
b. Portus’ „Commentarii“ und die Anfänge einer Neuausrichtung des Erhabenen
α. Zum Problem der Datierung des Longin-Kommentars
β. Das Sublime als Ausdruck neuer Verinnerlichung im Calvinismus
c. Die Genfer Longin-Edition in ihrem Zusammenhang
2. Die Aufarbeitung und Verbreitung des Textes ab 1554
A. Zur Geschichte der Kommentare
a. Die späte Veröffentlichung von Portus’ eigenen Erläuterungen
α. Der ‚Commentarius‘ als Anhang der Amsterdamer Ausgabe von 1733
β. Überlieferte Manuskripte: Portus in der Biblioteca Estense von Modena
γ. Stellungnahmen zum Genesiszitat seit Portus
b. Erste Nachweise zu „Peri hypsous“ ab 1554 – frühe private Notizen
c. „hypsos“ in Henri Estiennes „Thesaurus linguae graecae“ (1572) als frühes öffentliches Zeugnis
d. Im Umfeld der Reformation: das augustinische Verständnis der „rhetorica sacra”
B. Die ersten Übersetzungen von Longins Traktat
a. Lateinische Übertragungen
α. D. Pizzimenti und P. Pagano
β. Gabriel de Petra
γ. Die Adressaten der frühen Übersetzungen
b. Die volkssprachliche Fassung von G. da Falgano (1575)
c. Longin in der Kulturpolitik der Barberini (Urban VIII.): L. Allacci, N. Pinelli/G. da Falgano, C. Manolesio

IV. Zur Auswirkung von „Peri hypsous“ in den Künsten
1. Differenzen des Erhabenen: „Antiquitates Romanae“ – „Les Antiquitez de Rome“

A. Die Folgen der „Lettera a Leone X“ in der aufkommenden Gegenreformation
a. Onofrio Panvinis „Antiquitates Romanae“
α. „Roma triumphans“ als Kontinuum
β. Gelehrte Bibliothekare zum Thema Urbs, Urbanistik und Festkultur: das Interesse am  massenpsychologisch ausgerichteten Erhabenen
γ. Sublime Monumentalität
b. Alternative Konzepte geschichtlicher Erhabenheit – Paulus Manutius und die „libertas romana“
c. Zur Internationalisierung der Diskussion – Du Bellay und „le sublime des ruines“
2. Das Erhabene und die „italienische Schreibart“
A. Sapphos Fragment „Phainetai moi“ und die Aneignung Longins durch Übersetzung
a. Murets Catull-Ausgabe und die frühen lateinischen Fassungen der Ode
b. Der Petrarkismus als volkssprachliches Äquivalent sublimen Dichtens
c. Die Prosafassung G. de Petras als Korrektur
B. Longin in der Dichtung und Kunsttheorie seit dem späteren Cinquecento
a. Im Umkreis von Concettismo und Marinismo – Maggi, Patrizi, Lombardi etc.
b. Zur Neubestimmung Longins: „Il sistema poetico del Tasso“ als Schlüssel
C. Longin in England:  Langbaine und Hall  als Zwischenstufe der europäischen Entwicklung
V. Boileaus „Le Traité du Sublime, ou du merveilleux dans le discours, traduit du grec de Longin“ (1674) – die Neubegründung des Erhabenen?
1. Die Ausgangssituation in Frankreich bis zu T. Fabers Longin-Ausgabe

A. Longin in den ersten Jahrzehnten des „Grand siècle“
a. Der Vorlauf seit M.A. Muret und Du Bellay
b. Kategorien der Konversation: „sublime“ und „je ne sais quoi“
B. Die Longin-Ausgabe von Saumur (1663) als Bezugstext Boileaus
a. F. Portus/G. de Petra als Bezugsgrößen T. Fabers und die Widmung an Ludwig XIV.
b. Der Aufbau von Fabers Edition
c. Die Grenzziehung zwischen Hermogenes und Longin
d. „fides“ und „virtus heroica“
e. Ansätze zur begrifflichen Trennung des Erhabenen vom „stilus sublimis“
2. Das zentrale Anliegen von Boileaus Longin-Übersetzung
A. Rahmenbedingungen der Publikation des Traité
a. Ein Überblick über die Ausgaben
B. „débrouiller un si excellent ouvrage“
a. Die Rückführung „ad fontes“ in der Volkssprache
b. Boileaus Attacke auf Torquato Tasso und ihre Revision
α. „Les faux brillants de l’Italie“
β. Tassos Ehrenrettung
c. Der Neuansatz: Rhetorik als „Schreibart“ und „Philosophie“
d. Das Erhabene und seine Funktion im französischen Klassizismus
C. Zur Intentionalität der Übertragung des „Traité du sublime“
a. Boileaus Modifikation des Sprachprogramms der „scienza civile“
b. Der Moment des Staunens und der Betroffenheit
c. Die Folgen der sich verschiebenden Argumentation: Offenheit als Impuls
3. Boileau als Phänomen des Übergangs
A. Aspekte des Aufbrechens der Diskussion um das Sublime
a. Der Vorwurf mangelnder Eindeutigkeit am Beispiel der Longin-Ausgabe von C.H. Heineken (1738)
b.Weitere Editionen im Umfeld Boileaus
α. Tollius’ abschließende Zusammenstellung am Ende der frühneuzeitlichen Longin-Rezeption (Utrecht 1694)
β. Die Longin-Übersetzung A.F. Goris (1733) als Abschluss und Ansatz zum neuen Deutungsmuster des Erhabenen in Italien
B. Die politische Dimension und das Moment der Freiheit im Erhabenen
a. Zur Monarchie des „Roi-Soleil“
α. Der König als Jupiter: „omnia audit, omnia videt“
β. Longin als Berater der  Zenobia: der Philosoph am Königshof
b. Die Monarchie und die Freiheit von Rhetorik und Kunst
α. Das Postulat der Freiheit im Erhabenen – der ästhetische Raum
β. Der Antagonismus von Schönheit und Erhabenheit: Michelangelo – Raffael
γ. Im Widerstreit der Formen gesellschaftlichen Lebens: Demokratie vs. Monarchie
c. Die Korrektur Boileaus durch die englischen Dichtungstheorie: Longin vs. Tacitus
VI. Schluss
1. „in utramque partem disserere“ – zum Verlauf der politischen Dimension von „Peri hypsous“
2. Das Erhabene und die Entwicklung zur offenen Transzendenz
a. Die Marginalisierung von Longins Traktat seit dem 18. Jahrhundert
b. Die Antilogie als Problem
α. Begründungen von gesellschaftlichem Verfall: „de la servitude volontaire“
β. Monarchie contra Republik – zum Widerspruch gegenüber Boileau
3. Die Wandlungen einer Antilogie: zur Umkehrung der Argumente
a. Die späte Frage nach der Identität des Autors von „Peri hypsous“
b. Der Verlust des Gleichgewichts der Argumente und die Abwendung von Longin
α. Frieden als Anlass des Verfalls von freier Rede?
β. Zur Parallelität von Freiheit und Erhabenheit bei I. Kant
Literaturverzeichnis
Anhang
Materialien zur frühen Longin-Rezeption
1. „Dionysii Longini De altitudine et granditate orationis“ (Codex Vat. Lat. 3441, Biblioteca Vaticana, Rom) Transkription: Susanne Linscheid-Burdich
2. Giovanni da Falgano: „Libro della altezza del dire di Dionysio Longino rhetore“(Magl. VI, 33, Biblioteca Nazionale, Firenze) Transkription: Bettina Bosold DasGupta