Philipp, Marthe: Semantik des Deutschen (Germanistische Lehrbuchsammlung, Band 13) ISBN 3-89693-313-2 (09/1998)
166 Seiten, 27 Abb., Ebr, EUR 25,00
Die Autorin möchte beweisen, daß lexikalische Strukturen nicht als statisches System, sondern als
dynamische, offene Organisation aufzufassen sind. Da gerade der Wortschatz einer Sprache sich unabänderlich erneuert, gelten heute die statischen Strukturen der Strukturalisten als überholt. Aus neuen Überlegungen
ist diese “systemische Semantik” entstanden. 1. Teil: Lexikalische Strukturen: Je nach Wortfeld bzw. Paradigma ist die Organisation der Struktur verschieden, so daß der Semantiker mehrere Modelle vorsehen muß, die ausführlich untersucht werden. 2. Teil: Komplexität des sprachlichen Zeichens: Das Lexem wird als dreidimensionales sprachliches Zeichen untersucht. Im Falle der Synonymie, der Metapher, der Metonymie, der Homonymie nimmt das Zeichen besondere Formen an. 3. Teil: Lexikalische Sprachdynamik in Zeit und Raum: Aus systemischer Sicht scheint sich der lexikalische Wandel in Zeit und Raum nach ähnlichen Gesetzen zu vollziehen. Aus diachronischer und aus diatopischer Sicht folgen leicht abgewandelte lexikalische Strukturen nach dem systemischen Prinzip des “Fließgleichgewichts” nahtlos aufeinander, ohne daß die deutsche Sprache jemals ihre Identität verliert. Die Beweisführung stützt sich in den drei Teilen auf ausgearbeitete Wortfelder, zahlreiche Beispiele und Beispielsätze aus der deutschen Standardsprache und auch aus deutschen Mundarten.
Inhalt
Vorwort Verzeichnis der Abkürzungen Was ist Semantik? Was ist Deutsch?
1 Lexikalische Strukturen 1.1 Bedeutung 1.2 Lexikalische Oppositionen 1.3 Matrizen 1.4 Außersprachliche und innersprachliche Strukturen 1.4.1 Beispiel: ‘Haustiere’ 1.4.2
Standardsprache und Fachsprache 1.4.3 Innersprachliche Organisation 1.4.4 Hierarchische Organisation: Hyponym und Hyperonym 1.5 Seme 1.5.1 Beispiel: ‘Verkehrswege’ 1.5.2 Innere
Organisation des Paradigmas 1.6 Lexikalisiertes und Nichtlexikalisiertes.Beispiel: ‘Kleidungsstücke’ 1.6.1 Die Modesprache 1.6.2 Seme und Merkmale 1.6.3 Typisierung der Seme 1.6.4 Das
Paradigma ‘Weibliche Oberbekleidung’ 1.6.5 Privilegierte Oppositionen 1.6.6 Lexikalisiserte und nicht lexikalisierte Semkombinationen 1.6.7 Kombinierte Kleidungsstücke 1.6.8 Die Kleidung,
eine offene, dynamische Struktur 1.7 Graduelle Oppositionen und AntonymieBeispiel: ‘Selbstgefühl' 1.7.1 Graduelle Oppositionen 1.7.2 Abstrakta 1.7.3 Das Sem als Synthese von Merkmalen 1.7.4
Wertungs- und Gefühlskomponenten 1.7.5 Lexikalische Distanz 1.7.6 Antonyme 1.8 Antipodale Oppositionen. Sprecherperspektive.Beispiel: ‘Raum und Richtung’ 1.8.1 Anthropozentrische
Perspektive 1.8.2 Orientierung 1.8.3 Richtungsoppositionen 1.8.4 Polare Oppositionen 2 Komplexität des sprachlichen Zeichens 2.1 Semantik und Systemik 2.2 Das sprachliche Zeichen 2.2.1
Das semantische Dreieck 2.2.2 Arbitrarität und Motiviertheit des sprachlichen Zeichens 2.3 Synonyme 2.3.1 Teilung eines sprachlichen Zeichens 2.3.2 Synonyme und Heteronyme 2.3.3 Synonymie in der
deutschen Standardsprache 2.3.4 Statistische Ergebnisse 2.4 Metaphern, Vergleiche, partielle Synonyme 2.4.1 Metaphern 2.4.2 Zwei lexikalische Einheiten überschneiden sich 2.4.3 Vergleiche und
Metaphern 2.4.4 Metaphorische Zusammensetzungen 2.4.5 Metaphern und lexikalische Strukturen 2.4.6 Partielle Synonymie 2.5 Metonymie und Synekdoche 2.6 Lexikalische Substitution 2.7 Homonymie und
Polysemie 2.7.1 Ein Signifikant für zwei sprachliche Zeichen 2.7.2 Ambiguität im Witz 2.7.3 Partielle Homonymie 2.7.4 Diachronische Perspektive 2.8 Komposition 2.8.1 Semantische Fusion 2.8.2
Substantiv 2.8.2.1 Lexikalisierung 2.8.2.2 Komponentenanalyse in der Komposition 2.8.2.3 Komposita im Wortfeld 2.8.2.4 Arbitrarität und Motiviertheit 2.8.2.5 Paraphrasierung 2.8.2.6 Determinativ-
und Kopulativkomposita 2.8.2.7 Semantik des Determinativkompositums 2.8.2.8 Kopulativkomposita 2.8.3 Adjektiv 2.8.3.1 Determinativkomposita 2.8.3.2 Kopulativkomposita 2.8.4 Verben 2.8.4.1
Semantik des Erstgliedes 2.8.4.2 Partizipialkomposita 2.9 Derivation 2.9.1 Semantik der Affixe 2.9.1.1 Suffixe Substantivische Suffixe Adjektivische Suffixe 2.9.1.2 Präfixe 2.9.2
Wortartwechsel 3 Lexikalische Sprachdynamik in Zeit und Raum 3.1 Dynamisches Gleichgewicht und Sprachwandel 3.1.1 Fließgleichgewicht 3.1.2 Diachronie und Diatopie 3.1.3 Kontinuum und
dynamisches Gleichgewicht 3.1.4 Potentielle Wandlungsmöglichkeiten 3.1.5 Identität 3.2 Diachronie 3.2.1 Systemintern bedingter Wandel 3.2.2 Wandel einer lexikalischen Einheit im Laufe der
Zeit 3.2.3 Wandel einer lexikalischen Opposition 3.2.4 Wandel einer lexikalischen Struktur 3.3 Diatopie 3.3.1 Sprachliche Dynamik im geolinguistischen Raum 3.3.2 Diatopischer Wandel einer
lexikalischen Einheit 3.3.3 Diatopischer Wandel einer lexikalischen Opposition 3.3.3.1 Ein Beispiel: ‘Hose’ – ‘Strumpf' 3.3.3.2 Diatopische Auseinandersetzung 3.3.4
Diatopischer Wandel lexikalischer Strukturen 3.3.5 Diatopischer Wandel eines lexikalischen Inventars Epilog Glossar Bibliographie Wortregister Sachregister
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