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Germanistik
 

 
Germanistische Lehrbuchsammlung
Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
 

Erben, Johannes: Grundzüge der deutschen Syntax
(Germanistische Lehrbuchsammlung, Band 12)
ISBN 3-89693-312-4 (2., überarb. Aufl. 12/1997)
148 Seiten, Kt., EUR 22,50

Der Band wendet sich an Deutschlehrer sowie Lehrende und Lernende im Fachbereich der germanistischen Linguistik. Er will die deutsche Syntax (Fakten, Probleme, Methoden) in den Grundzügen überschaubar machen. Angesichts der Vereinbarkeit komplementärer Wahrnehmungen unterschiedlicher Forschungsrichtungen wird versucht, gesichertes und konsensfähiges Wissen für dieses wichtige Gebiet der deutschen Grammatik zu vermitteln. Der Verfasser möchte die Urteilsfähigkeit fördern und gegenstandsgemäße Aussagen über Aufbau und Verwendung syntaktischer Einheiten ermöglichen. Es geht dabei nicht zuletzt um Einblicke in die deutsche Sprache als “grammatisches Gestaltungssystem”. Im Blick ist vornehmlich die neuhochdeutsche Schriftsprache, doch wird soweit möglich auch die mündliche Variante der Standardsprache in die Betrachtung einbezogen. Da auch Veränderungen im deutschen Satzbau seit der Goethezeit wahrnehmbar sind, soll das Schlußkapitel Entwicklungstendenzen des neueren Deutsch vor Augen führen und die deutsche Syntax auch als Aufgabengebiet der historischen Sprachwissenschaft in den Blick rücken.

Inhalt

1. Grundsätzliches
1.1 Sprache und Sprachbeschreibung
1.2 Syntax als Teilgebiet der Grammatik
1.3 Die Einheiten der syntaktischen Ebene: “Syntaktika” und syntaktische Mittel
1.4 Parataxe und Hypotaxe als Hauptarten der syn-taxis
2. Grundzüge des deutschen Satzbaus
2.0 Vorbemerkungen: Zur Bildung und Verwendung von Sätzen sowie zur Beschreibung von Regularitäten des Satzbaus
Der Satz als Äußerungseinheit in Textfunktion – Ablauf der Textkonstitution – Gegenstand der Syntaxforschung – Das syntaktische Grundprogramm: Satzbasis und Satzart – Die spezifische Leistung des finiten Verbs
2.1 Zu den sprachüblichen Strukturierungsmöglichkeiten der Satzbasen
Satzbasis und Sachverhaltsdarstellung – Satzkerntyp und Verbvalenz – Impersonalia – Das Denkmodell der Aktion – Verbvalenzbedingte Grundmodelle – Ergänzungen und freie Angaben – Kopulasätze
2.2 Die transformationellen Verfahrensweisen der Diathesen (genera verbi)
Konversion – Passivierung und Reflexivierung
2.3 Die Gestaltung der funktionalen Satzperspektive
Die Thema-Rhema-Gliederung – Ansatz und Themastatus – Herausstellungsstrukturen: Rhematisierung, Themamarkierung, Satzspaltung
2.4 Pragmatische Determinierung durch Nutzung der strukturellen Möglichkeiten bestimmter Satzarten
Aufforderungssätze – Fragesätze – Wunsch- und Ausrufesätze
2.5 Ausbauformen
2.5.1 Die Erweiterung des verbalen Satzkerns zu einem verbalen Satzrahmen und zur subordinativen Kette eines Verbalkomplexes
Der Aufbau von Auxiliarkomplexen und der verbale Satzrahmen – Stellungsgesetzlichkeiten – Die zusammengesetzten Tempora – Modalisierung und Modalverben – Der Typ Man läßt/sieht ihn kommen – Modifikationsverben – Kombinationsmöglichkeiten
2.5.2 Die Entfaltung des Einfachsatzes zum Satzgefüge und der Aufbau komplexer Sätze
Satzgefüge und Satzreihe – Die syntaktischen Rollen der Nebensätze – Die Hypotaxe der Satzgefüge und die Subjunktionen – Angabesätze – Ergänzungssätze – Die indirekte Rede(wiedergabe) – Verben mit Subjekt-  u n d  Objektsatzergänzung – Gliedteilsätze – Abgrenzungsprobleme – Beziehungen zwischen Funktion und Stellung – Spielarten der Parenthese – Der Aufbau komplexer Sätze
2.5.3 Die nominalisierende Einbettung von Prädikationen in Prädikationen und der Aufbau “multinominaler” Sätze
Die nominale Bestimmungsgruppe und die Valenz des Substantivs – Möglichkeiten der Substantivbildung – Grammatische Abstrakta – Adjektivbildung und Attribuierung – Abstraktkomposita – Verbalsubstantiv und Verbaladjektiv – Der Aufbau “multinominaler” Sätze
2.6 Reduktionsformen
Empraktisches Sprechen – Nichtbesetzung syntaktischer Planstellen – Agenstilgung (beim Imperativ, bei Passivierung/Reflexivierung, beim modalen Infinitiv bzw. modalen Partizip) – Nominalisierung und Adjektivierung – Attributive Reduktionsformen – Tilgung bei Referenzidentität – Vergleichs- und Antwortsätze – Modalwörter und Partikeln – Proformen
3. Veränderungen des deutschen Satzbaus im Neuhochdeutschen
3.0 Allgemeines
3.1 Veränderungen im Verbbestand und Valenzverschiebungen
3.2 Ausbau des Diathesensystems (Adressatenpassiv) und der systematischen Möglichkeiten zur aktionalen Abstufung (Funktionsverbgefüge)
3.3 Weitere Variationsmöglichkeiten der Satzperspektive (“Herausstellungsstrukturen” und “Gradpartikeln”)
3.4 Neue Formen zur Gestaltung direktiver Sprechakte
3.5 Ausbau des Satzgefüges und des Systems der Fügewörter (neue Präpositionen, Subjunktionen, Konjunktionen)
3.6 Tendenz zum Nominalstil (zu vermehrter Nominalisierung und Attribuierung sowie zum Aufbau appositionsähnlicherGefüge)
3.7 Sprachgeschichtliche Folgen und weitere Aufgaben
Bibliographie
Sachregister