Collaoni, Federico: Die deutsche Energiewende – Terminologie und Diskurs. Eine linguistische Untersuchung von den Ursprüngen bis zum Atomausstieg 2011
(Europäische Beiträge zur Angewandten Germanistik, Band 4)
ISBN 978-3-89693-791-9 (07/2023)
223 Seiten, 22 x 15 cm, Kt., EUR 38,00
Besonders im heutigen Kriegskontext gelten der Energie-Begriff und die darauf bezogene Kommunikation als zentrale Elemente in der deutschen Politik bzw. im nationalen sowie internationalen Mediendiskurs.
Aus einem interdisziplinären Blickwinkel im Rahmen der Angewandten Germanistischen Linguistik möchte dieser Band einen Hintergrund zur Erforschung des Wortschatzes und des Diskurses bilden, die mit dem Energiebereich verbunden sind.
Speziell fokussiert die Untersuchung die Terminologie der erneuerbaren Energien als Bestandteil des deutschen Mediendiskurses zum Energiewende-Prozess. Dieser wird diachron anhand von Begriffen und Texten rekonstruiert, die für seine Entwicklung ab den 1970er Jahren von Belang (gewesen) sind. Beleuchtet wird außerdem die diskursive Rolle von Lexemen, welche die Renaissance des Energiewende-Begriffes in den Medien im Zuge des Atomausstiegsbeschlusses von 2011 geprägt bzw. beeinflusst haben: Dazu zählen etwa das Kompositum Atomausstieg selbst, die Kurzform EEG und der Anglizismus Fracking.
Aufgrund des neuen, durch den russisch-ukrainischen Krieg geänderten deutschen und internationalen Energieszenarios entsteht das Bedürfnis nach weiteren Untersuchungen, die sich mit den Entwicklungen des entsprechenden Diskurses befassen. In dieser Hinsicht möchte dieses Buch die Relevanz des Themas Energie unter einem linguistischen Blickwinkel hervorheben und zugleich einen Anstoß zu seiner Weiterforschung anbieten.
Inhalt
Vorwort
Einleitung
1. Die dritte industrielle Revolution und ihre Sprache9
1.1. Definition
1.2. ‚Ein neues Narrativ‘: Die Digitalen Medien3
1.2.1. Fachexterne Kommunikation
1.2.2. Der öffentliche Diskurs
1.2.3. Innovationen in der Presse6
1.3. Ein neues Objekt: Die erneuerbaren Energien
1.3.1. Windenergie
1.3.2. Solarenergie
1.3.3. Hydroenergie
1.3.4. Geothermie
1.3.5. Biomasse
1.3.6. Wasserstoff
1.4. Die Sprache: Terminologie
1.4.1. Fachwörter
1.4.2. Schlagwörter
1.5. Die Sprache: Text6
1.5.1. Text
1.5.2. Diskurs
1.6. Die Sprache: Beispiele für die Konvergenz von digitalen
Medien und erneuerbaren Energien
1.6.1. Enernet
1.6.2. Smart Grid
2. Linguistik und Ökologie am Ende des Atomzeitalters
2.1. Fachsprachenforschung
2.1.1. Begrifflichkeit
2.1.2. Die ‹pragmatische Wende›
2.1.3. Die Fachsprache der Ökologie und die ‹pragmatische Wende›
2.2. Linguistische Text- und Diskursanalyse
2.2.1. Begrifflichkeit
2.2.2. Anwendung in der Medienlinguistik
2.2.3. Medientexte als Korpus
2.3. Ökolinguistik
2.3.1. Die 1970er Jahre: Einar Haugen und die Ökologie der
Sprachen
2.3.2. Die ökologische Linguistik
2.3.3. Die 1990er Jahre: The critical turn und die öko-kritische
Diskursanalyse
3. Zum Begriff Energiewende: Entwicklung und Erfolg
des Ausdruckes durch Wörter und Texte
3.1. Definition
3.1.1. Die erneuerbaren Energien
3.1.2. Wirtschaft, Gesellschaft und Politik
3.2. Die USA in den 1970er Jahren
3.2.1. Die Oil Party (1973)
3.2.2. Soft Energy Paths: Towards a Durable Peace (1977,
Amory Lovins)
3.3. Deutschland in den 1980er Jahren
3.3.1. Energie-Wende: Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl
und Uran (1980, Öko-Institut)
3.3.2. Tschernobyl (1986) und Christa Wolfs Störfall (1987)
3.4. Die 1990er Jahre: Sprachkontakte zwischen Englisch und
Deutsch
3.4.1. Recycling
3.4.2. Repowering
3.5. Die deutsche Energiewende im neuen Jahrhundert
3.5.1. Das EEG
3.5.2. Fukushima und der Atomausstieg (2011)
3.6. The Energiewende: Sprachenkontakte zwischen
Deutschland und den USA
3.6.1. Zum Begriff Energiewende und zu seiner
Internationalisierung
3.6.2. Fracking: Das Ende des fossilen Zeitalters?
Ausblick
Literaturverzeichnis
Anlage: Überblick über die quantitativen Daten (Korpusanalyse)
|