Gryphius, Andreas: Herodes / Der Ölberg Lateinische Epik. (Zweisprachige Ausgabe) Herausgegeben,
übersetzt und kommentiert von Ralf Georg Czapla (Bibliothek seltener Texte, Band 4) ISBN 3-89693-133-4 (03/1999)
350 Seiten, 7 Abb., Ebr, EUR 43,00
Als Begründer des deutschen Kunstdramas hat der schlesische Barockdichter Andreas Gryphius seinen festen
Platz in der Literaturgeschichte. Neben Übersetzungen und Gedichten verfaßte er fünf Trauer- und fünf Lust-, Fest- oder Singspiele, die er in den Dienst religiöser Unterweisungen stellte, aber auch zur Vermittlung
politischer Lehren nutzte. Gleichwohl ist es nicht das dramatische Werk, das den Beginn seines dichterischen Schaffens markiert. Angeregt durch den lateinischen Schulunterricht wandte sich Gryphius mit dem
Bethlehemitischen Kindermord und dem Sterben des Herodes zunächst der Kindheitsgeschichte Jesu zu, der er in zwei lateinischen Epen dichterische Form gab. 1646 ließ er eine auf drei Bücher angelegte Darstellung der
Passion Christi (Olivetum libri tres) folgen, die zwei Jahre später noch einmal in einer revidierten Fassung erschien. Die vorliegende Studienausgabe stellt die lateinische Großdichtung erstmals in einer zweisprachigen Edition vor. Sie bietet einen kritisch durchgesehenen Text nebst editorischen Bericht, eine deutsche Prosaübersetzung, umfangreiche Sacherläuterungen sowie ein ausführliches Nachwort zur Gattungszugehörigkeit von Gryphius' lateinischen Jugenddichtungen.
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