Nachtgall, Othmar (Luscinius): Die Evangelisch Hystori (1524 und 1525)
Herausgegeben von Petra Hörner (Bibliothek seltener Texte, Band 13) ISBN
978-3-89693-520-5 (04/2008)
350 Seiten, 1 Abb., Ebr., EUR 45,00 Othmar Nachtgall (Ottomarus Luscinius juris pontificii Doctor) ist für die Vielfalt seiner Interessen bekannt, die sich in griechischen, lateinischen und deutschsprachigen Schriften
niederschlugen. Zu seinen deutschen Übersetzungen gehören zwei theologische Werke, in denen er die Evangelien zusammenschweißt. In seiner kurzen „euangelisch hystori“ von 1524 beruft er sich auf die
griechischen Fragmente des vermeintlichen „Diatessaron“ des Ammonius von Alexandrien. Diese ausdrückliche Berufung entfällt in seiner „gantz euangelisch hystori“ von 1525, in der er die Perikopen
ausführlich wiedergibt und eingehend erläutert, weil der Akzent nicht auf dem Wort, sondern auf der Bedeutung liege. Nachtgall verfolgt das Ziel, das Interesse der Menschen am Viererkanon zu wecken, um die alleinige
Konzentration auf Christus zu bewirken. Dadurch könne und solle sich im Menschen eine Veränderung vollziehen. Dieser Grundgedanke ist bereits im Druck von 1524 zu erkennen, doch was Nachtgall 1524 nur andeutet,
führt er 1525 im Detail aus. Gerade im Vergleich der beiden Evangelientexte lassen sich die Grundhaltung, Genese und Intention ermitteln. Durch die Edition beider Werke kann jetzt auch Nachtgalls viel diskutierte
Kritik an der Reformation und seine bislang nur sporadisch belegte Nähe zur Rechtfertigungslehre erschlossen werden.
Inhalt Dye Euangelisch hystori – 1524 Die gantz Euangelisch hystori – 1525 Textgestalt Texteingriffe:
Dye Euangelisch hystori – 1524 Texteingriffe: Die gantz Euangelisch hystori – 1525 Nachwort Wiedergabe der Evangelien Nachtgalls Anliegen: Erneuerung des Lebens Perikopenverzeichnis: Dye
Euangelisch hystori – 1524 Perikopenverzeichnis: Die gantz Euangelisch hystori – 1525 Literaturverzeichnis
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