Rocksch, Wolfgang: Wilhelm von Türk (1774-1846). Ein führender deutscher Pestalozzianer, Schul- und Sozialreformer ISBN 3- 89693-197-0 (02/2002)
200 Seiten, 14 Abb., Ebr., EUR 16,50
Der Schulhistoriker Prof. Dr. Wolfgang Rocksch vermittelt einen Gesamtüberblick über das Leben und Wirken Wilhelm
von Türks, der zu den hervorragenden Persönlichkeiten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte. Der „Potsdamer Pestalozzi“, der „Vater der Armen und Waisen“, der „Edle von Türk“ war in allen
Kreisen der Bevölkerung bekannt und geachtet. Am Ende des 19. Jahrhunderts geriet er weitgehend in Vergessenheit. Der Autor
schildert Türks Aktivitäten im Dienste der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz und Oldenburg, seinen Verzicht auf eine Karriere in höfischen Ämtern zugunsten einer Tätigkeit als Lehrer und Erzieher von Kindern aus
unteren sozialen Schichten, sein Wirken in der Schweiz an der Seite seines Freundes und Lehrmeisters Pestalozzi, seine Kontakte zu den preußischen Reformern und seine Rückkehr nach Deutschland Ende 1815, sein
Engagement als Regierungs- und Schulrat in den Regierungsbezirken Frankfurt/Oder und Potsdam, seine Schulgründungen und seine privaten Stiftungen wie die beiden Waisenhäuser in Potsdam und Klein
Glienicke. Wilhelm von Türk wollte durch die Hebung des Niveaus der Bildung eine spürbare Verbesserung der Lebenslage des Volkes erreichen. Da er auch unter den Bedingungen der Restauration versuchte, im Sinne
der preußischen Reformer zu wirken, wurde er zeitweilig als Demagoge verunglimpft. Türk hat seine Lebensmaxime „Lasset uns Gutes tun und nicht müde werden!“ beispielhaft vorgelebt. Im Zentrum der
Darstellung stehen die pädagogischen Leistungen Türks. Die Aktualität seiner Aussagen und Bestrebungen zur Entwicklung des Bildungssystems und zur Verbesserung der Unterrichtsgestaltung ist frappierend. Das Buch,
das auch einen Anlagenteil mit Dokumenten, Übersichten und Texten von und über Wilhelm von Türk enthält, wird besonders pädagogisch und regionalgeschichtlich interessierte Leser ansprechen.
Inhalt
Geleitwort Matthias Platzeck, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Vorwort Heino von Türk, Onex/Schweiz, im Namen der Nachkommen Vorbemerkungen
des Autors 1. Kindheit, Jugend- und Studienzeit (1774-1794) 2. Im Dienste der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz und Oldenburg (1794-1808) 3. Türks Weg zu Pestalozzi und sein Wirken in der Schweiz
(1808-1815) 4. Als Regierungs- und Schulrat in Frankfurt/O. (1815-1816) und Potsdam (1817-1833) 5. Türks „Pflegekinder“ 6. Nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst (1833-1846) 7. Zur Wahrung des
Vermächtnisses W.v. Türks Anlagen 1 Skizze des pädagogischen Lebens und Wirkens des Herrn von Türk (von ihm selbst verfasst).1845. 2 Auszüge aus: Wilhelm v. Türk, Über zweckmäßige Einrichtung der
öffentlichen Schul- und Unterrichtsanstalten ..., Neustrelitz 1804. 3 Auszüge aus: Wilhelm v. Türk, Die sinnlichen Wahrnehmungen als Grundlage des Unterrichts in der Muttersprache. 2. Ausgabe, Berlin 1823. (1.
Ausgabe Winterthur 1811) 4 Auszug aus: Wilhelm v. Türk, Die Erscheinungen in der Natur. Essen, Duisburg 1818. 5 Auszüge aus: Wilhelm v. Türk, Erfahrungen und Ansichten über Erziehung und Unterricht. Berlin
1838. 6 Aus dem Briefwechsel zwischen W.v. Türk und J.H. Pestalozzi. 7 Türks „Pro Memoria ..., das hiesige Schullehrer-Seminar betreffend“, 1822. 8 Worte Wilhelm v. Türks über a) die Gebrechen der
Gesellschaft b) Erziehung als Mittel zur Verbesserung der Gesellschaft c) die Notwendigkeit der Hebung besonders des Volksschulwesens d) die Pflichten des Staatsbürgers und Staatsdieners e) den Wechsel
von Oldenburg nach Yverdon f) Pestalozzi g) die Pestalozzische Methode h) Pestalozzis Erziehungsanstalt in Yverdon i) die französische Fremdherrschaft und die nationale Befreiung j) Turnen und
Schwimmen k) den Mathematikunterricht l) Religion und religiöse Erziehung m) seine „Pflegekinder“ n) die Gründung der Waisenanstalten in Potsdam und Klein Glienicke o) die Entstehung des
Elisabethstifts p) seinen Lebensabend auf „Türkshof“ 9 Aussagen über Wilhelm v. Türk a) Ferdinand Schnell b) Karl Friedrich Klöden c) Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg d) Judä: Der
Himmelfahrttag (1843) in Klein Glienicke. 10 W.-v.-Türk-Stätten in Potsdam 11 Wechselseitiges Testament Wilhelm v. Türks und seiner Ehefrau Wilhelmine, 1821. 12 Datenübersicht zum Leben und Wirken Wilhelm
v. Türks Literatur- und Quellenverzeichnis Personenregister Die Nachkommen von Wilhelm und Wilhelmine v. Türk: Kinder, Enkel, Urenkel, Ur-Urenkel
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