Nitsch, Ulla M.: Schule wandert ins Museum. Eine kritische Rekonstruktion der Musealisierung von Schul- und Pädagogikgeschichte 1977-1997 ISBN
3-89693-176-8 (05/2001)
448 Seiten, Ebr., EUR 40,00
Die Geschichte von Schule und Pädagogik ist erst seit einem Vierteljahrhundert zu einem
Museumsthema geworden. Ulla M. Nitsch legt nun eine erste systematische Dokumentation der Theorie- und Realgeschichte der Schulmuseen vor, die als Grundstein einer “Schulmuseumsmuseologie” gelten
kann. In ihrer Untersuchung wird die bisherige, vorrangig erziehungswissenschaftliche Perspektive auf die schulmusealen Einrichtungen kritisch gewürdigt und überwunden. Denn sie betrachtet die historisch junge
Szene der Schulmuseen mit einer aus der Museologie entlehnten Begrifflichkeit. In diesem theoretischen Kontext erhalten die Erziehungswissenschaften eine für die schulmuseale Arbeit unverzichtbare Funktion als
“Quellenwissenschaft”. Ulla M. Nitsch entfaltet die Spezifik schulmusealer Tätigkeit, als deren Zentrum sie die wissenschaftlich begründete Transformation gegenständlicher Relikte und Quellen
historischer Schulwirklichkeit zu Musealien herauskristallisiert. Sie analysiert umfangreiches Datenmaterial aus einer exemplarischen Gruppe von Schulmuseen und kennzeichnet deren besondere
Entwicklungsbedingungen und -probleme. Daraus zieht sie konstruktive Konsequenzen für die Weiterentwicklung der Praxis von Schulmuseen, vor allem für deren Sammlungsstrategien und Ausstellungsaktivitäten.
Inhalt
Zur Einleitung A Der Diskurs um die museale Auseinandersetzung mit Schul- und
Pädagogikgeschichte 1977-1997 A 1 Die Debatte um ein “Pädagogisches Museum” in Berlin (West) 1977 und 1978 A 1.1 Das Konzept der AG “Pädagogisches Museum” A 1.2 Das Konzept für
ein “Pädagogisches Museum” in der erziehungswissenschaftlichen Diskussion A 1.2.1 Zur Definition des Gegenstandsbereichs A 1.2.2 Zur Beschreibung des Sammelmaterials A 1.2.3 Zur Bestimmung der
Vermittlungsfunktion A 1.2.4 Aufgaben eines “Pädagogischen Museums” A 1.2.5 Kritik an der Diskussion um ein “Pädagogisches Museum” durch Claus-Peter Groß A 2 Die
“Internationalen Symposien für Schulmuseen und schulhistorische Sammlungen” 1984-1997 A 2.1 Die erziehungswissenschaftliche Perspektive im Symposiumsdiskurs A 2.1.1 Thesen zur Erklärung des
“Schulmuseumsbooms” A 2.1.2 Die Registrierung von Schulmuseumsprojekten durch Joachim Peege A 2.1.3 Zum Nutzen der Schulmuseen für die Erziehungswissenschaft A 2.1.4 Kritische Begleitung der
Schulmuseumsarbeit durch die Erziehungswissenschaftler A 2.1.4.1 Zu den darstellenden Tätigkeiten eines Schulmuseums A 2.1.4.2 Zu den thesaurierenden Tätigkeiten eines Schulmuseums A 2.2 Der Standpunkt
schulmusealer Praxis im Symposiumsdiskurs A 2.2.1 Rahmenbedingungen, Adressaten, Ziele der vorgestellten Schulmuseumsprojekte A 2.2.2 Materielle Dokumentation von Schul- und Pädagogikgeschichte A 2.2.2.1
Zur Bestimmung des Sammelns A 2.2.2.2 Zur Bestimmung bewahrender Tätigkeiten A 2.2.3 Zur Nutzung der Objekte in den Schulmuseen A 2.2.3.1 Ausstellen in den Schulmuseumsberichten A 2.2.3.1.1 Zu den
Ausstellungsanliegen A 2.2.3.1.2 Zu den Ausstellungsorten und Ausstellungsinhalten A 2.2.3.2 Museumspädagogik in den Schulmuseumsberichten A 2.2.3.3 Erforschung der Objekte in den Schulmuseumsberichten A
3 Zwischenbilanz 1: Verlauf, Begrifflichkeit und Inhalte des Schulmuseumsdiskurses A 3.1 Ausgang und Verlauf des Schulmuseumsdiskurses A 3.2 Begrifflichkeit und Systematik im Schulmuseumsdiskurs A 3.3 Zu
den Inhalten des Schulmuseumsdiskurses A 3.3.1 Zu den allgemeinen Zielsetzungen der Schulmuseumsarbeit A 3.3.2 Der Gegenstandsbereich von Schulmuseen im Schulmuseumsdiskurs A 3.3.3 Zum Verständnis des
gegenständlichen Materials im Schulmuseumsdiskurs A 3.3.4 Die Adressaten von Schulmuseen im Schulmuseumsdiskurs A 3.4 Ausblick auf die Teile B und C B Funktion, gesellschaftliche Verortung und
Tätigkeiten von Museen B 1 Zum Verständnis der Institution Museum B 1.1 Zur historischen Entwicklung des Museums B 1.2 “Objekte von kulturellem Wert” – das spezifische Material des
Museums B 1.3 “Zur Bildung und Freude der Öffentlichkeit” – zur Bildungsfunktion des Museums B 2 Museum und Öffentlichkeit B 2.1 Museum und Wissenschaft B 2.2 Museum und Politik B
2.2.1 Der Prozeß der Institutionalisierung B 2.2.2 Museum und politische Interessen B 2.3 Museen und ihr Publikum B 2.3.1 Historisches Museumspublikum B 2.3.2 Besucherinteressen in der Gegenwart B
2.3.3 Museumskommunikation in der Gegenwart B 2.3.4 Adressatenbezug im Schulmuseumsdiskurs B 2.4 Widersprüche in den Beziehungen zwischen Museum und Öffentlichkeit B 3 Die Tätigkeiten des Museums B 3.1
Materielle Dokumentation im Museum B 3.1.1 Museales Sammeln B 3.1.3 Museales Bewahren B 3.1.3 Museales Erforschen und Dokumentieren B 3.2 Kommunikation im Museum B 3.2.1 Museales Ausstellen B 3.2.2
Museales Interpretieren B 4 Zwischenbilanz 2: Anmerkungen zum Schulmuseumsdiskurs aus museologischer Sicht B 4.1 Zur Schulmuseumsdefinition B 4.2 Zu den allgemeinen Zielen der Schulmuseen B 4.3 Zu den
Schulmuseumstätigkeiten B 4.4 Ausblick auf Teil C C Exemplarische Untersuchungen zur Definition, Entstehung und Praxis von Schulmuseen C 1 “Schulmuseen” – Versuch einer
Systematisierung C 1.1 Schulmuseen um 1900 C 1.1.1 Entstehung und Funktion der “alten” Schulmuseen C 1.1.2 Zum Untergang der “alten” Schulmuseen C 1.1.3 Zur Bedeutung der
“alten” Schulmuseen für das Verständnis der gegenwärtigen Schulmuseen C 1.2 Schulmuseen der Gegenwart C 1.2.1 Einrichtungen mit vorrangig pädagogischer Zielsetzung C 1.2.1.1 Unterrichtsmuseen,
Museumsschulen, Kindermuseen C 1.2.1.2 Museumsähnliche Schulprojekte C 1.2.1.3 Lernorte für Schulgeschichte C 1.2.2 Schulhistorische Relikte in kulturgeschichtlichen Museen C 1.2.2.1 Schulstuben in
Regionalmuseen C 1.2.2.2 Schulräume in Freilichtmuseen C 2.2.1.3 Kindheit als Museumsthema C 1.2.3 Auf schulhistorische Relikte spezialisierte Einrichtungen C 1.2.3.1 Schulhistorische
Spezialsammlungen C 1.2.3.2 “Echte” Schulmuseen C 1.3 Zur Bildung einer Untersuchungsgruppe aus “echten” Schulmuseen C 2 Exemplarische Untersuchung der Entstehung heutiger
Schulmuseen C 2.1 Informationen zur Entstehung ausgewählter Schulmuseen C 2.1.1 1976: Arbeitsgruppe “Pädagogisches Museum” Berlin (West) C 2.1.2 1978: Nordwestdeutsches Schulmuseum
Friesland C 2.1.3 1981: Schulmuseen in Bergisch Gladbach C 2.1.4 1981: Oberschwäbisches Schulmuseum Friedrichshafen C 2.1.5 1981: “Erstes Bayerisches Schulmuseum” Sulzbach-Rosenberg C 2.1.6
1982: Schulmuseum Fronau C 2.1.7 1982: Schulmuseum des Bezirks Unterfranken in Aschach C 2.1.8 1984: Bayerisches Schulmuseum Ichenhausen C 2.1.9 1984: Nordwürttembergisches Schulmuseum Kornwestheim C
2.1.10 1985: Schulmuseum der Universität Erlangen-Nürnberg C 2.1.11 1987: Ostfriesisches Schulmuseum Folmhusen C 2.1.12 1987: Schulgeschichtliche Sammlung Bremen C 2.1.13 1989: Städtisches Schulmuseum Lohr
am Main C 2.1.14 1989: Schulmuseum Worms-Pfeddersheim C 2.1.15 1991: Hamburger Schulmuseum C 2.1.16 1992: Schulmuseum Steinhorst C 2.1.17 1993: Westfälisches Schulmuseum Dortmund C 2.2 Auswertung der
Entstehungsgeschichten der Schulmuseen aus der Untersuchungsgruppe C 2.2.1 Zur Kontinuität zwischen alten Schulmuseen und den Einrichtungen in der Untersuchungsgruppe C 2.2.2 Desinteresse der etablierte Museen
als Erklärung für die Entstehung von Schulmuseen C 2.2.3 “Modernitätskrise” der Pädagogik als Erklärung für den “Schulmuseumsboom” C 2.2.4 “Zeitphänomen Musealisierung” als
Erklärung für den “Schulmuseumsboom” C 2.2.4.1 Zum Begriff “Musealisierung” C 2.2.4.1.1 “Musealisierung” als realer Vorgang C 2.2.4.1.2 “Musealisierung” als
kulturphilosophischer Begriff C 2.2.4.2 Die Entstehung von Schulmuseumsprojekten im Spiegel des “Zeitphänomens Musealisierung” C 2.2.4.2.1 Gesellschaftliche Veränderungen am Ursprung von
Schulmuseen C 2.2.4.2.2 Motive und Interessen am Ursprung von Schulmuseen C 2.3 Schlußfolgerungen aus der exemplarischen Untersuchung der Entstehungsgeschichten von Schulmuseen C 3 Exemplarische
Untersuchung der Schulmuseumspraxis C 3.1 Sammlungen in der Untersuchungsgruppe C 3.1.1 Zum Charakter der Schulmuseumssammlungen C 3.1.2 Zum Umfang der Sammlungen in der Untersuchungsgruppe C 3.1.3 Zu
den Bestandsschwerpunkten der untersuchten Schulmuseen C 3.1.3.1 Regionale Schwerpunkte C 3.1.3.2 Zeitliche Schwerpunkte C 3.1.3.3 Inhaltliche Schwerpunkte C 3.1.3.3.1 Objektarten als
Sammlungsschwerpunkte C 3.1.3.3.2 Schularten als Sammlungsschwerpunkte C 3.1.3.3.3 Bildungsgeschichtliche Themen als Sammlungsschwerpunkte C 3.2 Zum Tätigkeitsbereich “Ausstellen” in der
Untersuchungsgruppe C 3.2.1 Zum musealen Charakter der Schulmuseumsausstellungen C 3.2.2 Zu den Standorten der untersuchten Schulmuseen C 3.2.2.1 Generelle Anmerkungen zu den Standorten C 3.2.2.2 Die
Schulmuseumsstandorte als Ausstellungsorte C 3.2.2.3 Die Schulmuseumsstandorte als Bedingungen musealer Kommunikation C 3.2.2.4 Schulhäuser als Ausstellungs- und Kommunikationsbedingung für Schulmuseen C
3.2.3 Zu den ersten Dauerausstellungen der untersuchten Schulmuseen C 3.2.3.1 Ausstellungsanliegen in der Untersuchungsgruppe C 3.2.3.2 Schulgeschichtliche Aspekte in den ersten Dauerausstellungen C
3.2.3.2.1 Exposita und schulgeschichtliche Aspekte C 3.2.3.2.2 Klassenräume und thematische Ausstellungsteile C 3.2.3.3 Ausstellungsstrukturen in den untersuchten Dauerausstellungen C 3.2.3.3.1
Schulgeschichtskonzepte als Ausgangspunkt der Ausstellung C 3.2.3.3.2 Sammlungen als Ausgangspunkt der Ausstellung C 3.3 Reflexion der Befunde zur Schulmuseumspraxis Schlußbemerkung und Ausblick I
Literatur- und Quellenverzeichnis I.1 Literatur I.2 Quellen aus den untersuchten Schulen II Anhang II.1 Erläuterungen zum Selbstauskunftsbogen II.2 Selbstauskunftsbogen II.3 Liste der
Auskunftgeber
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