Löwenfels, Ernst: Der Turmspringer ISBN 3-925191-87-9 (1994) 56 Seiten, Kt., EUR 8,20 / SFr 15,00
Löwenfels' Lyrik hat ihre Vorbilder im Surrealismus und in der Sprache der Beatgeneration. Sie bekennt sich dazu, ist aber auch
völlig eigenständig. Eines wird sofort klar: Lyrik muß nichts mit Gefühlsduselei zu tun haben. Innere Spannungen und Gefühle werden dennoch gezeigt und mit Sarkasmus, aber auch mit einem eigenen Witz, verarbeitet.
Daß auch Selbstzweifel zwischen den Zeilen erkennbar wird, schadet dem Inhalt nicht. So werden Zusammenhänge deutlich. Den Leser befällt nicht einen Moment die Langeweile, die Verse sind konzentriert
vorwärtsstrebend. Das Versmaß hat seinen eigenen Rhythmus, immer dem jeweiligen Anliegen angepaßt – sehr spannend – sehr neu. Hier sondert keiner Lyrik ab, aus Überfluß. Gerade weil alles paßt, wurde
hart gerungen. Die Einstellung, die den Gedichten und Liedern zugrunde liegt, ist zutiefst moralisch, ohne moralisierend zu sein. Es überbrüllt keiner den anderen aber es flüstert auch niemand mit
tränenerstickter Stimme. Gesagt wird alles in einem sicheren Ton.
Heute denke ich müßte was passieren was denke ich
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