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Richter, Neela: „Dem Heute geben, was des Heute ist.“
Karl Escher, Journalist und Schriftsteller (1885-1972). Ein Leben
Vorwort von Wolfgang Wippermann
ISBN 978-3-89693-524-3 (06/2008)
160
Seiten, 22 x 15 cm, 5 Fotos, Kt., EUR 19,80

Der Journalist und Schriftsteller Karl Escher gehört zu den wenigen jüdischen Deutschen, die in Deutschland den Nationalsozialismus überlebt haben. Vor dem Tod gerettet hat ihn die Ehe mit seiner „arischen“ Frau. Karl Escher arbeitet in der Weimarer Republik für den Ullstein Verlag, während des Nationalsozialismus hat er Berufsverbot. Er schreibt trotzdem – für die jüdische Presse. Nach dem Krieg ist der RIAS seine erste und auch seine letzte Station.
Diese Biographie beschreibt das Leben eines Unpolitischen in einer Zeit, in der man nicht unpolitisch sein konnte. Sie vermittelt das Schicksal eines Überlebenden aus einer „Mischehe“ durch Erinnerungen von Familienangehörigen, Dokumente und Analysen von Karl Eschers Artikeln und Geschichten.
(
Siehe auch:
Karl Escher: Die bunte Schüssel)

Inhalt
 
1. Einleitung
2. Karl Escher. Ein Leben wird besichtigt
2.1 Aufstieg. Kaiserreich und Weimarer Republik
„Hinter dem Hoftheater gleich links um die Ecke“. Kindheit, Jugend und erste journalistische Erfahrungen
„Für die zivilisierte Welt schreibt, wer für Berlin schreibt“. Umzug in die Hauptstadt
„Der gemütvolle und humoristische Plauderer“. Arbeit für den Ullstein-Verlag
Kurzes Intermezzo: der Erste Weltkrieg
Der „gemütvolle Plauderer“ kommt in der Weimarer Republik an
2.2 Überleben. Im Nationalsozialismus
„Die Zeitereignisse brachten die liebsten Menschen auseinander“. Abruptes Ende einer Identität
„Iwri anochi – ein Jude bin ich.“. Jüdisches Wiedererwachen und die jüdische Presse
„Menschen, die das brennende Verlangen bewegte, sich für ein paar Stunden in dem Zauberreich der Kunst zu ergehen“. Arbeit für den Kulturbund
„Zwischen Gestern und Heute“. Karl Escher, ein jüdischer Romancier
„Der Jude/Jüdin Karl Israel Escher [...] lebt in priv. Mischehe“. Verschärfung der Lage
2.3 Weitermachen. Die Nachkriegsjahre
„Kunst kennt keine Grenzen“. Erste kulturelle Schritte
„Nur die Auswahl bringt Genuß“. Arbeit beim RIAS
„... um einzugehen in das unantastbare Leben, das da geheissen wird: Poesie.“ Jüdisches Engagement und die Zeitschrift „Der Weg“
„Musikalisches Gedenken, untermischt mit biblischer Poesie“. Die Sabbat-Feiern im RIAS
„Wie glücklich ist der Kritikmann, wenn er von Herzen loben kann.“ Redaktionelle Prinzipien Karl Eschers
„Allzu früh und fern der Heimat“. Nekrologe auf Freunde und die Weimarer Kultur
„Barbarisch“. Schreiben über den Nationalsozialismus
 „Ob das alles so stimmt? Das kann ich nicht sagen, glaube es aber schon.“ Tagespolitik und Interesse
„Lieber Onkel Karl, the ‘old’ man of the family“... Der siebzigste Geburtstag
2.4 „Ohne Bücher kann man nicht leben.“ Zum Selbstverständnis
3. Zusammenfassung
4. Ausgewählte Texte
Die Emden [zwischen 1914 und 1918]
Die verwandelte Bude. Ein Großstadt-Märchen [Anfang der 1930er Jahre]
Hochzeit ohne Braut und Bräutigam [Januar 1937]
Allzu früh und fern der Heimat ... [1946 oder 1947]
5. Werkübersicht
Prosaveröffentlichungen
Sammelwerke
Übersetzungen
6. Quellen und Literatur
Archive
Veröffentlichte Texte Karl Eschers
Manuskripte Karl Eschers
Sekundärliteratur