Wollgast, Siegfried: Parerga. Zu meinen philosophiehistorischen Aufsätzen zum 16. bis 20. Jahrhundert ISBN 978-3-89693-578-6 (07/2012)
423 Seiten, 22 x 15 cm, Kt., EUR 54,00 Auch diese Aufsätze sind als
ergänzende und vertiefende Abhandlungen zu Siegried Wollgasts Auffassungen zu verstehen – gleich den bereits 2005, 2007 und 2010 erschienenen Aufsatzsammlungen zur deutschen Geistesgeschichte. Ihre
Erstfassungen wurden nach 1992 publiziert. Sie sind jetzt stark verändert. So wird auch die emotionale Seite des Geisteslebens – so der Glaube – als für die Philosophie unverzichtbar dargelegt. Der
umfänglichste Beitrag ist hier der zum Tod im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Der damalige Respekt vor dem Tod ist heute durch das Verdrängen dieses Grundereignisses im menschlichen Leben ersetzt worden.
Noch immer werden die „Vergessenen und Verkannten“ der deutschen Geistesgeschichte höchstens beiläufig behandelt. Bei meinen hier gebotenen Beiträgen betrifft das den führenden „Linken“ der
Reformation Sebastian Franck sowie den führenden „Linken“ der Pietismus Gottfried Arnold. Oft sind Geistesriesen der deutschen Vergangenheit nur unter bestimmten einzelwissenschaftlichen Aspekten behandelt
worden, nicht aber philosophiehistorisch. Das wird an Nicodemus Frischlin und Heinrich Schütz dargetan. Für jede Persönlichkeit sind die Kindheits- und Jugendjahre sehr prägend. Auch deshalb werden Ausführungen zur
Kindheit und Jugend des Paracelsusforschers K. Goldammer in Dresden geboten – ein weiterer Versuch, dies auch für das 20. Jh. zu belegen. Der letzte Aufsatz zu Sinn- und Sachwissenschaften sucht beide zu
bestimmen und zu zeigen, dass ratio nicht allein Philosophie bestimmte und bestimmt, dass sie stets auch Weltanschauung, -sicht, -bild war. Gleich der Theologie.
Inhalt Vorwort 1. Zum Tod im Späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit a) Literatur zur ars moriendi und zum contemptus mundi b) Philosophische Überlegungen zum Tod und seinen
Ursachen. Zur Eschatologie c) Chiliasmus, Todesbereitschaft und -bedingungen. Tod in der Dichtung d) Zu den Leichenpredigten 2. Kryptoradikalität bei Sebastian Franck, besonders in „Vier
Kronbüchlein“, „Paradoxa“, „Guldin Arch“ und „Das verbüthschiert Buch“ a) Radikal – kryptoradikal b) „Vier Kronbüchlein“ und „Paradoxa“ c) „Guldin Arch“
und „Verbüthschiert Buch“ 3. Nicodemus Frischlin – ein junger Müntzer? a) N. Frischlin und seine „Oratio de vita rustica“ b) S. Franck als Quelle und M. Wagner als Gegner N.
Frischlins c) Der Ordo-Gedanke und N. Frischlin 4. Zu Heinrich Schütz’ sinnwissenschaftlichem, literarischem und historischem Lebenskreis a) Zum geistigen Sachsen der Schützzeit b) J. Böhme,
J. Morsius; Hexenprozesse und Sozinianer c) M. Opitz, A. Buchner; Leipziger und Dresdner Literaten 5. Zu den philosophischen Quellen Gottfried Arnolds und zu Aspekten seiner philosophischen Auffassungen
a) Toleranz und Scholastik bei G. Arnold b) Mystik, „mystische Theologie“ bei G. Arnold c) Theologie, Philosophie, Gnosis d) Toleranz bei S. Franck und G. Arnold 6. Zu Kurt Goldammer in
Dresden 7. Zu Sinn- und Sachwissenschaften. Zu Emotionalität (Glauben) in der Philosophie heute a) Über Sinn- und Sachwissenschaften b) Wissenschaft und Glaube c) Gnothi seauton (Erkenne dich
selbst) d) Aspekte der Emotionalität Quellen Personenregister
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