Höhne, Peter: Kudrun – eine Wikingerprinzessin von der Eidermündung? Zugleich ein Beitrag zur Geschichte Schleswig-Holsteins. Mit Auszügen aus historischen Quellen des 9. Jahrhunderts (Nach dem Tod des Verfassers herausgegeben von Roswitha Wisniewski) ISBN
3-89693-444-9 (10/2005)
250 Seiten, 21 x 15 cm, 18 Abb., Ebr., EUR 34,00 Peter Höhne ist es gelungen, in vielen Punkten nachzuweisen, daß die historischen Wurzeln der ‚Kudrun’ im schleswig-holsteinischen Westküstenbereich der Wikingerzeit des 9.
Jahrhunderts liegen. Durch den Rückgriff auf einschlägige Quellen und Untersuchungen wird die damalige Gestalt dieser Region aufgezeigt. Helgoland, Sylt, das Eidergebiet und andere Landesteile werden in ihrem
ursprünglichen Umfang, in Umrissen ihrer frühen Geschichte und in ihrer sozio-kulturellen Prägung als Handlungsraum ebenso ausgemacht wie die nordmannischen Lehns-Gebiete im niederländisch-belgischen Küstenbereich.
Personale Anknüpfungsmöglichkeiten zwischen den Akteuren der ‚Kudrun’ und der historischen Tatsächlichkeit werden durch Nachweis aus Jahrbüchern und Chroniken erkennbar. Darüber hinaus vermitteln Auszüge aus
den Werken der fränkischen Geschichtsschreiber in deutscher Übersetzung ein lebhaftes Bild der Auseinandersetzungen und des spannungsreichen Zusammenwirkens von Franken und Nordmannen in dieser äußerst bewegten und
für die Grundlegung Europas besonders wichtigen Zeit. Mit seinen vielen Aspekten ist das Buch für Germanisten und Historiker aber auch für alle, die an der Wikingerzeit und der frühen Geschichte
Schleswig-Holsteins und der südlichen Nordseegebiete interessiert sind, von großer Bedeutung.
Inhalt Einleitung Forschungsbericht: Das Wichtigste aus der bisherigen Kudrundiskussion Erster Teil: Historische Grundlagen: Franken und Dänen im 9. Jahrhundert 1. Das
fränkische Reich 1.1 Der Niedergang des Reiches seit Karl dem Großen 1.2 Die Nordmanneneinfälle im Norden des Reiches 1.3 Seeräuberische Sachsen als Vorläufer der Wiklinger 2. Dänemark 2.1 Die
Nachkommen der Könige Göttrik (Godefrid) und Harald kämpfen um den dänischen Thron 2.2 König Harald Klak und sein Stammland 2.3 Horik I. 2.4 Horik II. (Horik puer) 2.5 Die Zeit nach Horik II. 2.6 Die
Familie Harald Klaks im Spannungsfeld zwischen Franken und Dänen 2.7 Der nordfriesische Handel im 9. Jahrhundert und seine Vorgeschichte Zweiter Teil: Schauplätze der Handlung 1. Inhalt der Kudrun
namentlich im Hinblick auf die Länder- und Ortsnamen 1.1 Der Hagen/Hilde-Teil 1.2 Der Hettel/Hilde-Teil 1.3 Der Kudrunteil 2. Schleswig-Holstein, Dänemark und Friesland als Schauplätze des Epos 2.1
Die schleswig-holsteinische Westküste in früheren Zeiten 2.2 Ländernamen in der Kudrun, die noch heute bekannt sind 2.3 Walays und Hegelingen 2.4 Selant 2.5 Ortlant und Galays 2.6 Sturmlant 2.7
Auch der geographische Begriff Abaly verweist auf Schleswig-Holstein 2.8 Mit Morlant könnte eines der ältesten Siedlungsgebiete in Westschleswig gemeint sein 2.9 Gedanken zu Nifland 3. Weshalb mit Gyfers
Helgoland gemeint sein müßte 3.1 Helgoland vom Altertum bis zur Neuzeit 3.2 Über Helgolands heidnisches Heiligtum 3.3 Die 22. Aventiure verrät, daß mit Gyfers Helgoland gemeint ist 3.4 Wie Gyfers
geschildert wird 3.5 „Da wo die Bäche fließen“ 3.6 Der „silberne Sand“ 3.7 Das edle Gestein und der Reichtum der Bewohner von Gyfers 3.8 Der Helgoländer Kalk als Baustoff 3.9 Das
Königreich im Berge 3.10 Helgoland als Sitz des Windgottes 3.11 Das „Vinster Mer“ 3.12 Was bei Gyfers wirklich geschehen sein könnte 3.13 Zur Namensdeutung von Gyfers 3.14 Gedanken zur
literaturwissenschaftlichen Einordnung der Gyfers-Episode 3.15 Zusammenfassung 4. Schauplätze in der niederländisch-belgischen Küstenregion 4.1 Yserlant 4.2 Karadie und Eyerlant 4.3
Ormanie/Normandie 4.4 India 5. Fazit Dritter Teil: Charakteristische Fakten und Motive 1. Entführung und Brautraub 2. Heirat als politisches Instrument 3. Christen und Heiden 4.
„Pilgrime“ 5. Taufgeschenke 6. Auswärtige Krieger 7. Ein heidnisches Ritual? 8. Magnetsteine 9. Silberweiße Seile Vierter Teil: Personen-Identifikationen 1. König Hettel 1.1
Hettels Lebenslauf und seine Verwandtschaft 1.2 Mit Hettel könnte der nordmannische Flottenführer Rodulf gemeint sein 1.3 Überraschende Unterstützung durch die Eiderstedter Chronik des Peter Sax 1.4
Wigolays als Beiname Hettels 2. Fruote 2.1 Die Angaben des Epos über Fruote 2.2 Ist mit Fruote der sagenhafte Dänenkönig Frotho III. gemeint? 2.3 Frotho und Godefrid – zwei Namen für dieselbe
Person 2.4 Wate 3. Horant, Morung und Irold 3.1 Horant 3.2 Morung 3.3 Irold 4. Kudrun – eine Wikingerprinzessin von der Untereider? 4.1 Wie Kudrun im Epos geschildert wird 4.2 Die Dauer
von Kudruns Leidenszeit 4.3 Kudruns Heiratspolitik begründet ein mächtiges nordmannisches Bündnissystem 4.4 Die Rolle der Frau im Kudrunepos 5. Herwig von Selant 6. Seyfrid von Morlant als Fürst aus
Westschleswig 6.1 Eine auffallende Haut muß nicht dunkelfarbig sein 6.2 Weshalb Seyfrids Hautfarbe in Strophe 583 hervorgehoben wird 6.3 Die Herkunft Seyfrids 6.4 Mit Seyfrid von Morlant könnte
Dänenkönig Sigifrid gemeint sein 7. Überlegungen zu Hettels Frau Hilde sowie zu Hartmuot und König Ludwig 7.1 Hettels Frau Hilde und ihre Familie 7.2 Vermutungen über Hartmuot 7.3 König Ludwig
Zusammenfassung und Auswertung der Ergebnisse
(von Roswitha Wisniewski) 1. Schauplätze der Handlung 2. Handlungsstruktur der Kudrun und historische Ereignisse im Vergleich 3. Personenidentifikationen 4. Ausblick Register 1. Länder-,
Landschafts-, Orts-, Gewässernamen, Bezeichnungen von Bauten etc. 2. Personen-, Stammes-, Völkernamen Anhang 1 Karten, bearbeitet von Johann Eike Benesch Anhang 2 Berichte aus
historischen Quellen des 9. Jahrhunderts in chronologischer Folge Literaturverzeichnis
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