Hernández, Isabel / Martí-Peña, Ofelia (Hrsg.): Eine Insel im vereinten Europa?
Situation und Perspektiven der Literatur der deutschen Schweiz ISBN 3-89693-466-X (07/2006)
200 Seiten, 22 x 15 cm,
Kt., EUR 26,00 Die vorliegenden Vorträge
wurden anlässlich eines internationalen Seminars (18. bis zum 22. April 2005 an der Universität Complutense in Madrid und an der Universität Salamanca) von Professorinnen und Professoren verschiedener europäischer
Universitäten gehalten. Von unterschiedlichen Perspektiven ausgehend, wurden in den Sitzungen viele mit dem Hauptthema zusammenhängende Fragen erörtert, und zur Diskussion gestellt. Ziel der Tagung war, Germanisten
aus verschiedenen europäischen Ländern, die sich schon lange mit der Literatur der deutschen Schweiz beschäftigen, zusammenzubringen und ein kreatives Gespräch anzuregen, bei dem die verschiedenen Positionen und
Arbeitsweisen im Rahmen eines vereinten Europas, zu dem die Schweiz noch nicht gehört, dargestellt werden können. Der Begriff „Multikulturalität“ scheint dem Begriff der Enge zu trotzen, der die Schweiz kennzeichnen soll. Ein Land, in dem vier Sprachen gesprochen werden, scheint fast notwendig ein
multikulturelles Land zu sein. Der Austausch zwischen den Kulturen kommt aber schwer zustande. Dazu kommt, dass viele Schweizer Schriftsteller keine geborenen Schweizer sind. Die Sprache der Kindheit ist nicht die
Sprache der Schrift (z.B. Ilma Rakusa). Die Schweiz ist für Paul Nizon eine unerwünschte Mutter, wie in Hermann Burgers Roman Die künstliche Mutter. Die Verpflanzung aus der Schweiz bringt so wenig das Glück
mit sich wie die Verpflanzung in die Schweiz. Die Konzentration in einem kleinen Raum ist kein Zeichen einer gelungenen Existenz, sondern eher der utopische Versuch, eine Welt aus Worten zu bauen.
Inhalt Vorwort BEATRICE SANDBERG: Schweizer Literatur – ein Phantom in den Köpfen von Germanisten? DARIUSZ KOMOROWSKI: Der Aufbruch zu freien Räumen. Vom Verhältnis der jungen
Schweizer Autoren zur instituierten Vaterlandsvorstellung ANNE-MARIE GRESSER: „Verpflanzung“ und Multikulturalität in der heutigen Schweizer Literatur JEROEN DEWULF: Die Schweizer – ein Volk von
Migranten? Überlegungen zu einer kreolischen Schweiz JUAN-ANTONIO ALBALADEJO: Die Migrantenliteratur der Deutschschweiz: Ausdruck einer neuartigen literarischen Realität am Beispiel des Romans Musica Leggera von Franco Supino FRANCESCO FIORENTINO: Wie die deutschsprachige Literatur der Schweiz europäisch wird ISABEL HERNÁNDEZ: Der typische Schweizer? Silvio Blatters Werk aus „europäischer“ Perspektive gelesen GONÇALO VILAS-BOAS: Von der „Insel“ weg in die Welt. Zeitgenössische Schweizer Autoren auf der Reise nach Ost und West (Christoph Geiser und Christian Kracht) TERESA MARTINS de OLIVEIRA: Von den historischen Fakten zur Fiktion. Tells Tochter. Julie Bondeli und die Zeit der Freiheit – der jüngste Roman von Eveline Hasler OFELIA MARTÍ-PEÑA: Literarischer Journalismus in der deutschsprachigen Schweiz seit den sechziger Jahren MALCOLM PENDER: Die literarische Aussage einer Generation: Hohler, Werner, E.Y. Meyer KLAUS PEZOLD: Die Literatur der deutschen Schweiz am Ende des „kurzen 20. Jahrhunderts“ – ihre veränderte äußere und innere Situation nach 1989/90 in literaturgeschichtlicher Sicht Statt eines Nachworts: FRANCO SUPINO: Jäten SILVIO BLATTER: Flaschenpost aus CH-8154 Oberglatt EVELINE HASLER:
Danke EVELINE HASLER: Salamanca Die Autoren
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